Blutige Kämpfe in Suwaida: Drusen und Beduinen im Kampf ums Überleben!

Blutige Kämpfe in Suwaida: Drusen und Beduinen im Kampf ums Überleben!

Suwaida, Syrien - Die Lage in der syrischen Stadt Suwaida bleibt angespannt, doch nach tagelangen blutigen Unruhen ist die Situation vorerst unter Kontrolle. In den letzten Tagen kam es zu heftigen Kämpfen zwischen drusischen Milizen und sunnitisch-muslimischen Beduinenstämmen, was die Nervosität unter der Zivilbevölkerung weiter erhöhte. Laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana sind die Stadtviertel nun von allen Stammeskämpfern geräumt, und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet von einer vorsichtigen Ruhe in Suwaida.

Der Konflikt eskalierte vor rund einer Woche mit einem Raubüberfall auf einen drusischen Gemüsehändler, gefolgt von Entführungen und weiteren Gewaltausbrüchen. Netze von sozialen Medien haben Aufnahmen von diesen erbitterten Gefechten verbreitet. Den Unruhen fielen bislang fast 1.000 Menschen zum Opfer, darunter beinahe 100 Soldaten der syrischen Armee. Die Gewalt hat sich nicht nur auf Suwaida ausgedehnt; auch in der Umgebung spitzt sich die Lage zu, wobei die syrische Regierung versucht, ihre Kontrolle über die Region wiederherzustellen. Dies wird jedoch von den Drusen als gezielte Aggression wahrgenommen.

Internationale Reaktionen und militärische Interventionen

US-Außenminister Marco Rubio äußerte sich besorgt und forderte die sofortige Einstellung der Kämpfe in der Region, während er die andauernden Vergewaltigungen und das „Abschlachten unschuldiger Menschen“ scharf kritisierte. Auch Israel hat eine Rolle in den Konflikten übernommen: Nach Berichten bombadierten israelische Streitkräfte mehreren Regierungsziele in Damaskus, um die Drusen zu schützen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz kündigte an, syrische Regierungstruppen zu beschießen, bis diese sich zurückziehen. Der Druck auf die syrische Regierung, insbesondere im Hinblick auf den Schutz von Minderheiten, nimmt zu, da immer mehr Berichte über Gräueltaten aufkommen.

Die syrische Regierung unter dem neuen Präsidenten Ahmed Al-Scharaa sieht sich jedoch nicht als neutrale Ordnungskraft. Vielmehr wird sie als Teil der Auseinandersetzungen wahrgenommen, da ihre Einheiten aktiv auf Seiten der sunnitischen Beduinen kämpfen. Sicherheitsanalysten warnen, dass die Drusen zunehmend in Sorge vor Massakern und einem möglichen Genozid sind, sollten die Konflikte weiter eskalieren.

Die Rolle der Drusen und die lokale Dynamik

Die Drusen, eine religiöse Minderheit, die sich aus dem schiitischen Islam entwickelt hat, leben vor allem in Suwaida. Sie sind mit rund 700.000 Angehörigen in Syrien die größte drusische Gemeinschaft weltweit. Die Spannungen zwischen ihnen und anderen ethnischen Gruppen wie den sunnitischen Beduinen sind nicht neu und wurden durch den Sturz von Baschar al-Assad im Dezember 2024 weiter befeuert. Seither kam es häufig zu Gewalt in verschiedenen Landesteilen, und der Misstrauensvorsprung gegenüber der Regierung hat die Probleme nur verschärft.

Laut dem Drusenführer Hikmet al Hijri sind die Drusen in der aktuellen Lagen nicht bereit, mit der Regierung zusammenzuarbeiten, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Zivilisten berichten, dass staatliche Sicherheitskräfte willkürlich Drusen vor Gericht gestellt und hingerichtet hätten. In diesem chaotischen Umfeld versuchen Aktivisten wie Jabr al-Shoufi, Kompromisse zu finden und lokale Sicherheitskräfte zu stärken, um die Eskalation zu stoppen.

In einem komplexen geopolitischen Kontext ist die Unterstützung von Ländern wie den USA für eine starke Zentralregierung in Syrien ebenfalls ein umstrittenes Thema, da dies das Misstrauen der Drusen und anderer Minderheiten verstärt. Es steht also viel auf dem Spiel, sowohl für die Zivilbevölkerung als auch für die geführten Konfliktparteien.

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OrtSuwaida, Syrien
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