Pilze sammeln: So gefährlich sind alte Arten für Anfänger!
Dagmar Detloff-Scheff, Pilz-Expertin im Herzogtum Lauenburg, informiert am 10. Oktober über sichere Pilzernte und Ökosysteme.

Pilze sammeln: So gefährlich sind alte Arten für Anfänger!
Die Herbstzeit ist Pilzzeit! In den Wäldern rund um Köln und darüber hinaus gibt es vieles zu entdecken. Dagmar Detloff-Scheff, eine erfahrene Pilz-Expertin aus dem Herzogtum Lauenburg, beleuchtet in ihrem aktuellen Fokus die Bedeutung von Pilzen für das Ökosystem und gibt wertvolle Tipps für Neulinge im Bereich des Pilzesammelns. Sie ist nicht nur aktiv im örtlichen Wald unterwegs oder kartiert gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Mykologie alle Pilze in Schleswig-Holstein, sondern sorgt auch dafür, dass die Öffentlichkeit für wichtige Themen rund um das Thema Pilze sensibilisiert wird. In einer aktuellen Warnung weist sie darauf hin, dass alte Pilze gesundheitsschädlich sein können.
„Ohne Pilze wären unsere Wälder kaum lebensfähig“, erklärt Detloff-Scheff. „Sie spielen eine essentielle Rolle bei der Zersetzung von organischem Material und sorgen dafür, dass die Natur wieder in ihren Kreislauf zurückgeführt wird.“ Das bestätigt, was auch verschiedene Mykologen hervorgehoben haben: Pilze sind nicht nur vielfältig, sondern auch unentbehrlich für das Wohlergehen unseres Planeten. Besonders betont wird die Rolle von Mykorrhizen – das sind symbiotische Beziehungen zwischen Pilzen und Pflanzen, die deren Wasser- und Mineralstoffversorgung sichern und die Verbreitung von pflanzlichen Lebensgemeinschaften fördern. Laut dem DGFM haben viele Tierarten, darunter auch pflanzenfressende Wirbeltiere, eine ähnliche Abhängigkeit von Pilzen.
Tipps für die Pilzernte
Wer jetzt Lust bekommt, selbst auf Pilzsuche zu gehen, sollte jedoch Vorsicht walten lassen. Anfänger sollten sich auf Röhrenpilze beschränken, die leichter zu erkennen sind. Detloff-Scheff rät besonders, frische Pilze zu sammeln; das gilt vor allem für den Steinpilz, der sich großartig als Fleischersatz eignet. „Alte Pilze hingegen sollten unbedingt gemieden werden, insbesondere wenn sie Anzeichen von Schimmel wie Goldschimmel zeigen“, warnt sie.
Ein weiteres wichtiges Thema in der Diskussion sind die giftigen Pilze. Hierbei ist der grüne Knollenblätterpilz einer der gefährlichsten Vertreter in Deutschland. Mit schwer erkennbaren Giftstoffen können diese Pilze zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Detloff-Scheff empfiehlt, an geführten Pilzwanderungen teilzunehmen, um sich besser mit der Materie vertraut zu machen. Ihre nächste Wanderung findet am 10. Oktober in Schönwalde am Bungsberg statt, gefolgt von einer weiteren Tour am 12. Oktober im Ritzerauer Forst, wobei die Teilnahme kostenpflichtig ist.
Die Faszination der Mykologie
Dateien aus dem Reich der Pilze sind noch verhältnismäßig unerforscht. Schätzungen zufolge gibt es rund 5 Millionen Pilzarten, von denen jedoch nur etwa 80.000 wissenschaftlich beschrieben sind. Das Feld der Mykologie, also die Wissenschaft von den Pilzen, steht an der Schnittstelle vieler wissenschaftlicher Disziplinen – von der Ökologie bis hin zur Mikrobiologie. Dank ihrer Leistungsfähigkeit im Recycling organischer Stoffe tragen Pilze maßgeblich zur Gesundheit des Ökosystems bei und sind zudem für die Landwirtschaft von enormer Bedeutung.
Doch nicht nur als Folgezersetzer sind Pilze aktiv, sie können auch als Parasiten auftreten. Diese Dynamik ist entscheidend für die Artenvielfalt in verschiedenen Lebensräumen. Trotz ihrer Wichtigkeit sind viele Arten vom Aussterben bedroht, was die Arbeit von Experten wie Detloff-Scheff besonders wertvoll macht: „Es ist enorm wichtig, dass wir unser Wissen über Pilze und deren Bedeutung für die Umwelt erweitern und gleichzeitig die größere Öffentlichkeit dafür sensibilisieren“, betont sie.
Fazit: Pilzesammeln kann eine wunderbare Möglichkeit sein, die Natur zu genießen und gleichzeitig die Artenvielfalt zu schützen. Doch das nötige Wissen ist Voraussetzung, um die Schönheit der Pilze sicher nutzen zu können. Bleiben Sie also neugierig und passen Sie gut auf!