Schüler aus Sandesneben begeistern mit Kurzfilm im Reichstag!

Schüler aus Sandesneben begeistern mit Kurzfilm im Reichstag!
Ein aufregendes Kapitel in der Welt des Theaters hat kürzlich im Berliner Reichstag seinen Höhepunkt gefunden: „Be Quiet“, das Stück von talentierten Schülern der Gemeinschaftsschule Sandesneben, feierte am 25. Juni seine Welturaufführung, platziert mitten in der Preisverleihung des renommierten Otto-Wels-Preises für Demokratie. In einer bewegenden Darbietung beleuchteten die Schüler:innen unter der Leitung von Lehrerin Linda Münnekhoff Themen wie „Freiheit“ und „Vielfalt“ und schufen ein eindrucksvolles Stück, das die radikalisierende Tendenz einer faschistischen Gesellschaft anspricht. Dies berichtet Herzogtum Direkt.
Die filmische Umsetzung des Theaterstücks fand großen Anklang, auch wenn der begehrte Preis dieses Mal nicht an die Schüler:innen ging. Dennoch blieb die Rückmeldung von Nawal Salih Hasan positiv und ermutigend: „Durchziehen und Dabeisein zählen!“ Die Vorstellung, die nachträglich noch einen geselligen Abend mit Musik und Buffet im Reichstag nach sich zog, wurde von den Beteiligten sehr geschätzt. Die Schauspieler:innen erhielten zudem die Gelegenheit, den Reichstag zu besichtigen und erlebten einen atemberaubenden Blick auf den Sonnenuntergang von der Dachterrasse aus.
Der Weg zu weiteren Aufführungen
Die Bühne ist also bereit für mehr. Der Kurzfilm „Be Quiet“ wird schon bald beim Ratzeburger Filmclub sowie an Schulen in Schleswig-Holstein gezeigt werden. Ein wertvoller Bestandteil dieses Projekts war die Unterstützung durch Jörg Geschke und Filmemacher Samuel Klein. Ferner wurde das gesamte Filmprojekt durch die Stiftung Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.
Solche kulturellen Initiativen sind besonders wichtig, um junge Stimmen zu ermutigen und gesellschaftliche Themen aufzugreifen. Auch im benachbarten Bayern sind Schüler:innen aktiv: Eine Gruppe des Haarer Gymnasiums wurde erst kürzlich mit dem Otto-Wels-Preis für Demokratie ausgezeichnet. Diese Auszeichnung, die von der SPD-Bundestagsfraktion verliehen wird, richtet sich an junge Erwachsene zwischen 16 und 20 Jahren und prämiert Engagement für Themen wie Erinnerungskultur, Demokratie und gegen Rassismus. Ihr Stück „Stimmen“, das sich mit den Schicksalen der Euthanasie-Opfer der NS-Diktatur auseinandersetzt, zeigt, wie wichtig der Einsatz für gesellschaftliche Gerechtigkeit ist. Diese historischen Bezüge sind Bestandteil der Darstellung und Überwindung diskriminierender Strukturen, was auch eine zentrale Rolle im aktuellen Theaterwettbewerb „andersartig gedenken on stage“ spielt, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.
Erinnerung als zentraler Bestandteil
Der Wettbewerb „andersartig gedenken on stage“ fordert Theatergruppen auf, Biografien von Opfern der NS-„Euthanasie“-Verbrechen für die Bühne zu erarbeiten. Hierbei wird ein klarer Fokus gelegt auf historische Erzählungen, gepaart mit aktuellen gesellschaftspolitischen Diskursen. Besonders im Zentrum stehen Themen wie der Umgang mit Menschen mit Behinderungen und die Förderung von Akzeptanz und Vielfalt. Eine Jury wird die besten Werke auszeichnen und das Gewinnerstück in Berlin präsentieren. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Förderkreises Gedenkort T4 e.V. zu finden.
Diese Initiativen unterstreichen einmal mehr, wie Theater nicht nur eine Kunstform, sondern auch ein Tool zur Sensibilisierung und zum Austausch über gesellschaftliche Themen sein kann. Jungen Menschen kreative Räume zu bieten, in denen sie sich ausdrücken und sensibilisieren können, ist eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft.