Universität Kiel: Chaos wegen umstrittener Koran-Interpretationen!

Universität Kiel: Chaos wegen umstrittener Koran-Interpretationen!
In der Uni-Stadt Kiel ist ordentlich was los! Im Mai dieses Jahres sorgte eine Veranstaltung einer islamischen Hochschulgruppe für reichlich Aufregung und zahlreiche Beschwerden. Auf der Bühne stand unter anderem Sertac Odabas, der sich zur Interpretation eines Koranverses über die Züchtigung von Frauen äußerte. Dabei nannte er Klopfen oder Schlagen als mögliche Bedeutungen. Die Frage nach den Grenzen der Züchtigung blieb jedoch ohne klare Antwort, was bei den Zuhörern, die geschlechtergetrennt in den Hörsaal eintraten, für Unmut sorgte. Die Universitätsführung, die zunächst keine Verbindungen zum religiösen Extremismus bemerkte, sah sich schließlich gezwungen zu handeln. Die Hochschule entzog der Hochschulgruppe das Recht, ihre Veranstaltungen in universitären Räumen abzuhalten und prüft nun rechtliche Schritte, die bis hin zur Aberkennung des offiziellen Status reichen könnten.
Was die Uni Kiel als reinen Vorfall sah, könnte jedoch Teil eines größeren Problems sein. Denn bereits zuvor hatte die Berliner Charité einer verwandten Gruppe, dem „Medislam Collective“, ein Veranstaltungsverbot erteilt. In vielen akademischen Einrichtungen wird derzeit die Geschlechtertrennung scharf kritisiert. Die Universitäten betonen, dass eine solche Trennung in säkularen Bildungseinrichtungen nicht durch religiöse Gebote gerechtfertigt werden kann. Die betroffenen Hochschulgruppen fühlen sich indessen diskriminiert und haben eine öffentliche Petition ins Leben gerufen. Eine verwirrte Universitätsleitung gab an, mit der Prüfung der Anträge überfordert zu sein und erhielt einen Warnhinweis des Verfassungsschutzes viel zu spät.
Kritik und Kontroversen
Die Debatte knüpft an größere gesellschaftliche Diskurse an, die sich um die Inhalte des Korans drehen. Der Koran, die Heilige Schrift des Islam, gilt als wörtliche Offenbarung Gottes an den Propheten Mohammed und wurde im 7. Jahrhundert über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrzehnten niedergeschrieben. Kritiker stellen fest, dass einige der Verse eine Verachtung und Gewalt gegen andere Glaubensrichtungen propagieren, und fordern, diese problematischen Stellen im historischen Kontext zu betrachten. Denn Gewaltaufrufe im Koran, wie sie in den Suren 2, 5, 8, 9 und 47 zu finden sind, werden von extremistischen Gruppen oft zur Legitimierung ihrer Taten herangezogen. Diese Tatsachen ignorieren viele Befürworter des Multikulturalismus, die der Meinung sind, dass die gewaltauffordernden Verse nicht zitiert werden sollten und die Darstellung des Islam als gewaltfrei zu verleugnen versuchen.
Die Erkenntnis, dass auch im Islam immer noch gewaltverherrlichende Inhalte existieren, wird durch fehlende historisch-kritische Theologie und Aufklärung erschwert. Die Schwierigkeiten, friedliche und gewaltaufrufende Koranstellen voneinander zu trennen, sind Teil des Problems. So argumentieren Kritiker, dass die friedlichen Passagen des Korans durch spätere gewaltlegitimierende Verse abrogiert wurden.
Die Diskussion um die Universitätsveranstaltung in Kiel zeigt, dass es noch viel Klärungsbedarf gibt, wenn es um die Interpretation des Korans und deren Einfluss auf die Gesellschaft geht. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Debatte in der Öffentlichkeit entwickeln wird und ob die Universitäten eine klare Linie gegen extremistische Ansichten finden können.
Wie es scheint, da liegt was an – sowohl für die Universitäten als auch für die Gesellschaft als Ganzes. Die Herausforderung, die verschiedenen Stimmen und Interpretationen des Islam miteinander zu verbinden, steht noch immer im Raum und wird auch in Zukunft viele Köpfe beschäftigen.
Für weitere Informationen und Hintergründe zur Thematik empfehlen wir die Artikel von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Pluspedia, die tiefer in die Problematik eintauchen.