35 Jahre Einheit: Feierlichkeiten am ehemaligen Grenzübergang in Lübeck
Am 3. Oktober 2025 feiert Lübeck den 35. Jahrestag der Einheit mit einem bunten Programm an der Grenzdokumentationsstätte.

35 Jahre Einheit: Feierlichkeiten am ehemaligen Grenzübergang in Lübeck
Am 3. Oktober 2025 wird der 35. Jahrestag der Deutschen Einheit gebührend gefeiert, und das am ehemaligen Grenzübergang Lübeck-Schlutup. Dieser Ort hat eine besondere Geschichte, denn bis 1990 war er der nördlichste Grenzübergang zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Die Feierlichkeiten beginnen bereits früh am Morgen mit einem gemeinsamen Gottesdienst um 10:00 Uhr, gefolgt von einem Gespräch mit Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau sowie der stellvertretenden Bürgermeisterin von Selmsdorf, Gabriela Streckert. Hier berichten sie über die Erinnerungen an die Teilung und die Bedeutung des Wiedervereinigungsprozesses.
Der Tag ist gefüllt mit einem bunten Programm: Neben musikalischen Beiträgen von einem Shantychor und Musikern der Bundespolizei sind auch verschiedene künstlerische Darbietungen geplant. Ob Theaterstücke, Filme oder Slam-Texte – hier ist für jeden etwas geboten. Abends um 20:00 Uhr erwartet die Gäste ein Höhepunkt – die Lübecker Band “Pudeldame” wird an der Grenzdokumentationsstätte aufspielen, um die Feier gebührend abzurunden.
Erinnerung an die Teilung
Die Region rund um Lübeck-Schlutup hat eine tief verwurzelte Geschichte im Kontext der deutschen Teilung. Die Grenze verlief einst von der Ostsee bis zum Ratzeburger See, oft entlang der Flüsse Trave und Wakenitz. Der Verein Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup engagiert sich seit 2004 intensiv für die Erhaltung dieses Ortes und erinnert an die Geschichten von Flucht und der Freude über die Wiedervereinigung am 9. November 1989. Im ehemaligen Zollabfertigungsgebäude wird die Geschichte der Teilung und der kleinen Grenzverkehr dokumentiert, wobei besonders die persönlichen Schicksale im Vordergrund stehen.
Besucher können die Ausstellung über die vergangenen Zeiten, die auch als Wiege des Bundesgrenzschutzes gilt, erleben. Hier wird den Menschen, die an dieser historischen Trennlinie gelebt haben, ein Gesicht gegeben. Am 3. Oktober wird die Grenzdokumentations-Stätte von 10 bis 22 Uhr für alle Interessierten geöffnet sein, und Führungen sind auf Anfrage ab einer Gruppengröße von zehn Personen möglich.
Ein Ort der Reflexion
Die Erinnerung an die deutsche Teilung ist nicht nur ein Stück Geschichte, sondern prägt auch heute noch das Miteinander. Viele Menschen, darunter auch Touristen, kommen in die Region, um sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen und die Reise der Einheit nachzuvollziehen. Orte wie Lübeck oder spezielle Gedenkstätten und Museen, die über die Zeit der Teilung informieren, sind wichtige Anlaufstellen für diese Reflexion.
Die Feierlichkeiten am 3. Oktober sind also nicht nur ein Fest, sondern auch eine Gelegenheit, um innezuhalten und sich der Herausforderungen und der Erfolge der letzten 35 Jahre bewusst zu werden. Zusammen mit der Musik und der Gemeinschaft wird dieser Tag ein eigenes Stück deutscher Geschichte lebendig machen.