Führerschein-Abgabe in Lübeck: Beliebte Aktion endet trotz hoher Nachfrage!

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Die Aktion in Lübeck, die 2022 begann, belohnt Führerscheinabgaben mit einem ÖPNV-Jahresticket, endet jedoch bald trotz hoher Nachfrage.

Die Aktion in Lübeck, die 2022 begann, belohnt Führerscheinabgaben mit einem ÖPNV-Jahresticket, endet jedoch bald trotz hoher Nachfrage.
Die Aktion in Lübeck, die 2022 begann, belohnt Führerscheinabgaben mit einem ÖPNV-Jahresticket, endet jedoch bald trotz hoher Nachfrage.

Führerschein-Abgabe in Lübeck: Beliebte Aktion endet trotz hoher Nachfrage!

In Lübeck sorgt eine ungewöhnliche Aktion für Aufsehen: Seit 2022 können Menschen, die freiwillig ihren Führerschein abgeben, ein Jahr lang kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Diese Initiative zielt darauf ab, den Anreiz zur Nutzung von Bus und Bahn zu erhöhen und die Straßen zu entlasten. Doch trotz der großen Beliebtheit wird die Aktion zum Jahresende aufgrund einer angespannten Haushaltslage eingestellt. LN Online berichtet, dass die Stadt Lübeck Einsparungen von 291.000 Euro erwartet.

Aktuell verzeichnen die städtischen Behörden monatlich zwischen 20 und 40 Anträge für den Führerscheinverzicht. Im Jahr 2023 gaben insgesamt 818 Lübecker ihren Führerschein ab. Besonders auffällig ist die hohe Teilnahme von Frauen: 675 von ihnen nahmen teil, während nur 161 Männer die Initiative ergriffen. Die häufigste Altersgruppe, die sich für diesen Schritt entschied, sind die 80- bis 84-Jährigen, gefolgt von den 75- bis 79-Jährigen. Ein interessantes Detail: Lediglich sieben Teilnehmer waren unter 60 Jahre alt.

Die regionalen Unterschiede

Ein Blick auf die Teilnehmerrate zeigt interessante regionale Unterschiede. Die höchste Teilnahme pro 1000 Einwohner über 60 Jahre wurde in der Altstadt verzeichnet, während ländlichere Gebiete wie St. Lorenz Nord nur eine geringe Beteiligung aufweisen. Um diese Daten auszuwerten, mussten Teilnehmer ihre Adressen angeben, was auch der Stadt hilft, die Nachfrage in verschiedenen Postleitzahlenbereichen besser zu verstehen.

  • PLZ 23552 (Altstadt): 17,23 Teilnehmende pro 1000
  • PLZ 23556 (Buntekuh, St. Lorenz Nord): 15,67 Teilnehmende pro 1000
  • PLZ 23562 (St. Jürgen): 13,93 Teilnehmende pro 1000
  • PLZ 23560 (ländliche Gebiete): 8,70 Teilnehmende pro 1000
  • PLZ 23554 (St. Lorenz Nord): 6,13 Teilnehmende pro 1000

Ein weiteres bemerkenswertes Detail ist, dass 146 der Teilnehmer bereits vor der Aktion ein ÖPNV-Ticketabonnement hatten, während 302 von 672 Neukunden nach dem Ende der Aktion ihr Jahresticket behalten haben. Die Stadtverwaltung plant, die Daten der Jahre 2024 und 2025 später auszuwerten. Bei einer Stabilisierung der Haushaltslage könnte die Aktion erneut ins Leben gerufen werden.

Ähnliche Initiativen in Deutschland

In ganz Deutschland gibt es ähnliche Programme zur Förderung des Führerscheinverzichts, die vor allem Senioren ansprechen. Diese Angebote variieren: in Bonn beispielsweise erhalten Menschen über 60 für sechs Monate ein kostenloses Deutschlandticket, während in Dortmund der Verzicht auf den Führerschein für zwei Monate ein Gratis-Ticket einbringt, ganz ohne Altersbeschränkung. Solche Initiativen zeigen, dass der Verzicht auf das Auto für viele Senioren eine Herausforderung darstellt, da das eigene Auto oft die einzige Möglichkeit zur Mobilität ist. Merkur unterstreicht, dass ältere Menschen häufig unsicher beim Fahren sind, was die Teilnahme an diesen Programmen zusätzlich attraktiv macht.

Ob in Lübeck oder anderswo, die Tendenz zeigt, dass viele ältere Menschen offen für die Möglichkeit sind, auf ihre Mobilität im Auto zu verzichten, solange ihnen attraktive Alternativen geboten werden. Während die Aktion in Lübeck vorerst endet, bleibt zu hoffen, dass die Stadtverwaltung die Möglichkeit einer Wiedereinführung im Blick behält. Denn ein gutes Händchen für nachhaltige Mobilität könnte nicht nur Senioren, sondern der gesamten Stadt zugutekommen.