Panne in Schleswig-Holstein: Vertrauliche Mails an falsche Mitarbeiter geschickt!

Panne in Schleswig-Holstein: Vertrauliche Mails an falsche Mitarbeiter geschickt!
In der Landesverwaltung Schleswig-Holstein ist es zu einem bedauerlichen Vorfall gekommen: Vertrauliche E-Mails wurden fälschlicherweise an die falschen Mitarbeiter gesendet. Betroffen waren dabei ganze 800 Mail-Konten des Innenministeriums und der Finanzämter Plön und Lübeck. Dies wurde kürzlich vom IT-Dienstleister Dataport bestätigt. Glücklicherweise gab es keine Datenverluste oder eine externe Weitergabe von Informationen, was den Schrecken etwas mildert. Staatskanzlei-Chef Dirk Schrödter (CDU) nahm die Situation ernst und betonte die Verschwiegenheitspflicht der Empfänger. Schnell wurde gehandelt: Falsch zugeordnete Inhalte mussten umgehend gelöscht werden.
Die Panne ereignete sich im Zuge einer Umstellung auf Open-Source-Programme, da Schleswig-Holstein einen klaren Kurs hin zu einer Abkehr von Microsoft-Produkten eingeschlagen hat. Das E-Mail-Programm Outlook wird bis Ende September durch die Alternativen Open-Xchange und Thunderbird ersetzt. Rund 30.000 Angestellte in den Landesbehörden sind von dieser Umstellung betroffen, wobei bereits 11.000 E-Mail-Konten erfolgreich umgestellt wurden. Allerdings hat die Panne zur Folge, dass die Nachmigration von E-Mails, die älter als sieben Tage sind, sofort ausgesetzt werden musste und zu einem einen Tag langen Zugriffsstopp auf die E-Mails für die betroffenen Mitarbeiter führte. Der Fehler wurde als „menschliches Versagen“ identifiziert und nicht als technischer Fehler.
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen und Pläne für die Zukunft
In der digitalen Welt ist die Sicherheit von Informationen von größter Bedeutung, insbesondere für die Verwaltung. Schrödter bezeichnete die digitalen Systeme der Verwaltung sogar als „kritische Infrastruktur“. In Anbetracht der aktuellen Situation plant Schleswig-Holstein, sich auch von dem Betriebssystem Windows zu trennen. Diese Schritte zeigen den ernsthaften Willen zur Verbesserung der digitalen Sicherheit.
Der Beamtenbund hat sich zu Wort gemeldet und lobt die Initiative zur Umstellung, macht aber gleichzeitig auf die bestehenden Probleme aufmerksam, die im Auge behalten werden müssen. Hier besteht das Risiko, dass die Umstellung auf die neue Technik nicht reibungslos verläuft.
Die Hoffnung bleibt, dass Schleswig-Holstein aus diesem Vorfall lernen kann. Die Panne, die während eines so umfangreichen digitalen Wandels auftritt, könnte als Weckruf verstanden werden, der darauf hinweist, dass noch einige Herausforderungen zu meistern sind, bevor die Landesverwaltung störungsfrei und sicher im digitalen Zeitalter agieren kann. Weitere Einzelheiten zu diesem Vorfall und den Maßnahmen findet man bei kn-online.de und computerwoche.de.