Teilautonome Schubverbände: Zukunft für den Elbe-Lübeck-Kanal sichern!

Neue Studie zur Zukunft des Elbe-Lübeck-Kanals: Teilautonome Schubverbände könnten wirtschaftliche Effizienz und Attraktivität steigern.

Neue Studie zur Zukunft des Elbe-Lübeck-Kanals: Teilautonome Schubverbände könnten wirtschaftliche Effizienz und Attraktivität steigern.
Neue Studie zur Zukunft des Elbe-Lübeck-Kanals: Teilautonome Schubverbände könnten wirtschaftliche Effizienz und Attraktivität steigern.

Teilautonome Schubverbände: Zukunft für den Elbe-Lübeck-Kanal sichern!

Der Elbe-Lübeck-Kanal (ELK) steht vor einer wegweisenden Revolution: Eine neue Studie, die im Auftrag der Lübeck Port Authority und der IHK Lübeck vom Fraunhofer-Center für Maritime Logistik erstellt wurde, empfiehlt den Einsatz von teilautonomen Schubverbänden. Ziel ist es, die wirtschaftliche Nutzbarkeit des Kanals bis zu einem umfassenden Ausbau zu sichern. Das Konzept könnte nicht nur die Attraktivität des ELK steigern, sondern auch auf den Fachkräftemangel reagieren.

„Da muss was passieren!“, könnte man meinen, wenn man die aktuellen Herausforderungen betrachtet. Die Infrastruktur des ELK ist, bedingt durch seine 125-jährige Geschichte, nicht mehr für moderne Schiffsgrößen geeignet. Das führte auch zu häufigen Sperrzeiten wegen Instandhaltungsarbeiten. Laut der Studie sollte die vorhandene, aber ungenutzte Transportkapazität aktiviert werden. Teilautonome Schubverbände könnten hier logistisch sinnvoll eingesetzt werden und ermöglichen, dass unbemannte Ladungsbehälter effizient durch den Kanal geschleust werden.

Dringender Handlungsbedarf

Dr. Thomas Rössler, Geschäftsführer von HTC, betonte kürzlich, dass die Logistik- und Hafenbetriebe im Hansebelt von der Politik mehr Engagement fordern sollten. Die Binnenschifffahrt bietet zwar freie Kapazitäten, doch es geschieht zu wenig, um Verkehr von der Straße auf Wasser und Schiene zu verlagern. Laut Rössler ist die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend für diese Verkehrsverlagerung. „Die Trimodalität im Lübecker Hafen ist unzureichend entwickelt“, merkt er an, insbesondere die Anbindung über das Schienennetz.

Um den Wandel zu fördern, ist der Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals dringend notwendig. Die bestehenden Schleusen sind veraltet und bieten für moderne Schiffe zu wenig Platz. Aktuell dürfen diese nur 80 Meter lang sein, was dem Transportvolumen der letzten Jahre nicht gerecht wird. Um die Transportkapazitäten zu steigern, schlagen Fachleute vor, kleinere Einheiten bis zur vollständigen Modernisierung des Kanals einzusetzen. Ähnliche Systeme sind bereits erfolgreich in Belgien und auf dem Rhein im Einsatz.

Eine lange Entwicklungsreise

Ein Blick in die Zukunft zeigt: Der Ausbau des ELK ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als vordringlicher Bedarf aufgenommen worden. Um die nötigen Änderungen herbeizuführen, müssen Sechs Schleusen auf 115 m verlängert und das Kanalbett auf 2,80 m vertieft werden. Einige Brücken sind sogar auf 5,25 m anzuheben. Bis diese Maßnahmen umgesetzt sind, könnten Jahrzehnte vergehen.

Es wurde auch die Forderung laut, den Kanal in den vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans aufzunehmen, damit der Elbe-Lübeck-Kanal ein Teil des deutschen sowie europäischen Binnenwasserstraßennetzes bleibt. Dies soll dazu beitragen, die Potenziale der Region umfassend zu mobilisieren und eine funktionierende Infrastruktur zu gewährleisten.

Das Konzept der teilautonomen Schubverbände könnte als kurzfristige Interimslösung fungieren und nahtlose Anschlüsse an größere Binnenwasserstraßen wie die Elbe und den Elbe-Seiten-Kanal gewährleisten. Der Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Lehmann, Sven Lohse, fordert die Politik, energischer zu handeln. Anders als Lkw-Transport, der trotz steigender Kosten oft die bessere Wahl bleibt, könnte die Binnenschifffahrt mit ihren Vorteile in Preis und Zuverlässigkeit punkten, wie Rüdiger Schacht von der IHK Schleswig-Holstein aufzeigt.

Die Herausforderungen sind groß, aber die Zeit drängt: Es wird höchste Zeit, dass die Verantwortlichen alle Register ziehen, um den Elbe-Lübeck-Kanal fit für die Zukunft zu machen und die Trimodalität im Lübecker Hafen über das Jubiläum des ELKs hinaus zu sichern.