Stockelsdorf setzt auf klimaresistente Gärten für eine grüne Zukunft!

Stockelsdorf setzt auf klimaresistente Gärten für eine grüne Zukunft!
In der Gemeinde Stockelsdorf im Kreis Ostholstein wird zur Zeit verstärkt für klimaresistente Gärten geworben. Die Initiativen sollen nicht nur das Klima schützen, sondern auch die Artenvielfalt fördern. Rund um das Rathaus von Stockelsdorf sind bereits Staudenbeete und Wildblumenwiesen angelegt, die in Trockenperioden deutlich besser bestehen können als traditionelle Gärten. Damit die Bevölkerung aktiv mitmachen kann, wurden drei Saatgutautomaten installiert – und zwar im Rathaus, in der Bücherei sowie im Herrengartenpark. Diese Automaten bieten Samen für jeweils drei Quadratmeter Flächen, die blühen und damit zur naturnahen Gestaltung beitragen.
Wie die Klimaanpassungsmanagerin der Gemeinde betont, ist es wichtig, insbesondere heimische Pflanzenarten zu kultivieren. Diese zeigen sich nicht nur anpassungsfähiger an die örtlichen Bedingungen, sondern unterstützen auch die lokale Tierwelt. Daneben werden auch Tipps zur Vielfalt im Garten, wie Mulchen und die Nutzung von Regenwasser, gegeben. Die Anpflanzung klimaresistenter Pflanzen minimiert den Pflegeaufwand und den Wasserverbrauch – ein essenzieller Punkt, gerade im Hinblick auf die heißen Sommer, die mittlerweile zur Normalität geworden sind.
Heimische Pflanzen für klimaresiliente Gärten
Ein Blick in andere Gärten zeigt, wie wichtig die Entscheidung für die richtigen Pflanzen ist. Michaela Kaiser verbringt viel Zeit in ihrem Schrebergarten und setzt auf ein umfassendes Konzept mit einem großen Gemüsebeet, einem Kräutergarten und blühenden Pflanzen, die insektenfreundlich sind. Gerade der Sommer 2023 war der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1940 und brachte extreme Temperaturen mit sich, die viele Pflanzen stark belastet haben.
- Aster (Aster ageratoides): Immer eine gute Wahl, da sie trockenheitsverträglich sind und Bienen anlocken.
- Blauschwingel (Festuca glauca): Ein immergrünes Highlight für den Steingarten.
- Färberkamille (Anthemis tinctoria): Nektarreiche Pflanze, perfekt für sandige, sonnige Standorte.
- Schafgarbe (Achillea): Über 100 Arten stehen zur Auswahl und ziehen zahlreiche Insekten an.
- Glockenblumen (Campanula): Zarte kleine Blüten, die auch halbschattige Plätze bezaubern.
- Dornige Hauhechel (Ononis spinosa): Robust und giftig für viele Schädlinge, während sie den Boden mit Stickstoff anreichert.
Diese Pflanzen sind nicht nur besonders anpassungsfähig, sondern auch schön anzusehen und unterstützen aktiv die Insektenpopulation. Als eine Reaktion auf den Klimawandel ist ihr Anbau immer bedeutender geworden, um die Belastungen durch Hitze und Trockenheit zu mildern.
Tipps zur Gartengestaltung bei Klimawandel
Der Klimawandel hat auch weitreichende Auswirkungen auf unsere Gärten: Trockenheit, Hitze und Starkregen sind Herausforderungen, denen Gärtner sich stellen müssen. Der NABU gibt dazu einige hilfreiche Ratschläge. Von der Pflanzung schattenspendender Bäume über die Anlage von Teichen und Sumpfbeeten bis hin zu einem bewussten Umgang mit Wasserressourcen – es gibt viele Möglichkeiten, um Gärten klimaresilient zu gestalten.
- Bäume pflanzen: Sie spenden nicht nur Schatten, sondern verbessern auch das Mikroklima.
- Hecken und Sträucher: Schützen vor Wind und bieten Lebensraum für viele Tiere.
- Wiese statt Rasen: Wiesen aus heimischen Pflanzen benötigen weniger Pflege und Wasser, während ihre tiefen Wurzeln den Boden stabilisieren.
Indem man auf eine bunte Vielfalt setzt, kann man nicht nur seinen eigenen Garten verschönern, sondern auch aktiv zur Bekämpfung der Klimakrise beitragen. Die Anstrengungen in Stockelsdorf sind also mehr als nur ein Schritt in die richtige Richtung – sie sind ein Zeichen für das Bewusstsein der Bevölkerung über die Herausforderungen der Zukunft.
Für weitere Informationen über die vielen Möglichkeiten der naturnahen Gartengestaltung können Interessierte die Artikel von NDR, Gartenjournal und NABU nachlesen.