Personalmangel trifft Küstenurlaub: Restaurants und Bäckereien schließen früher!

In Schleswig-Holstein führt Personalmangel zu eingeschränkten Öffnungszeiten in Restaurants und Bäckereien, was Urlauber betrifft.

In Schleswig-Holstein führt Personalmangel zu eingeschränkten Öffnungszeiten in Restaurants und Bäckereien, was Urlauber betrifft.
In Schleswig-Holstein führt Personalmangel zu eingeschränkten Öffnungszeiten in Restaurants und Bäckereien, was Urlauber betrifft.

Personalmangel trifft Küstenurlaub: Restaurants und Bäckereien schließen früher!

In den malerischen Küstenregionen von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern spüren Urlauber und Einheimische zunehmend die Auswirkungen eines hartnäckigen Personalmangels in der Gastronomie. Viele Restaurants, Bars und Bäckereien sehen sich gezwungen, die Öffnungszeiten zu verkürzen, was besonders in der Hochsaison für Frustration sorgt. Wie Welt berichtet, müssen zahlreiche Betriebe an den Küsten zeitweise ihre Türen früher schließen oder haben höhere Ruhetage eingeführt.

Ein Beispiel sind die Bäckereien auf Sylt, die teilweise sogar für längere Zeit schließen mussten. So eröffnete ein Betreiber eine Selbstbedienungs-Filiale in Westerland, um die Nachfrage zu decken. Auch das Restaurant „Saimons“ in Nieblum auf Föhr hat die Herausforderungen des Personalmangels zu spüren bekommen: Im Winter öffnete es lediglich an drei Tagen die Woche und künftig ab 12 Uhr, was jedoch noch immer eingeschränkten Rahmen entspricht.

Ein tiefgreifendes Problem

Der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) Schleswig-Holstein, Axel Strehl, weist darauf hin, dass neben dem spürbaren Personalmangel auch ein Wandel in den Lebensgewohnheiten der Gäste zu den verkürzten Öffnungszeiten führt. Viele Urlauber frühstücken später und greifen seltener zum klassischen Mittagessen, was den Rückgang des Mittagsgeschäfts erklärt. So haben in verschiedenen Küstenorten viele Lokale das Mittagessen ganz von der Speisekarte gestrichen, um ihre Angebotszeiten anzupassen. Auch Stern berichtet von diesen Entwicklungen.

Laut dem Branchenverband DEHOGA fehlen im deutschen Gastgewerbe mehr als 65.000 Arbeitskräfte, und die Bundesagentur für Arbeit meldete allein im Juni über 33.000 offene Stellen. Das zeigt, dass es nicht nur darum geht, Stellen zu besetzen, sondern dass schlichtweg die Bewerber fehlen. Ein Vergleich zu früheren Jahren zeigt die dramatische Verschärfung des Problems seit der Corona-Pandemie. Im Juni 2019 waren fast 40.000 Stellen ausgeschrieben – heute sind es besorgniserregend viele weniger, wobei der tatsächliche Bedarf laut DEHOGA sogar mindestens doppelt so hoch ist.

Auswirkungen auf die Branche

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Lage nicht anders. Hier sank die Zahl der Mitarbeiter in Gaststätten im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent, während die Gästezahlen gleichzeitig anstiegen. Einige Restaurants haben bereits nach 20 Uhr Küchenschluss, da nicht genügend Köche verfügbar sind, wie im Restaurant „Seeblick“ in Kummerow beobachtet werden kann. Der DEHOGA in der Region äußert sich besorgt über die Entwicklung, die eine vollständige Auslastung der Gastronomiebetriebe verhindert.

Die Gastronomiebetriebe reagieren auf diese Herausforderungen mit kreativen Lösungen: So setzen sie zunehmend auf Selbstbedienung und verkleinern ihre Speisekarten. Den Betrieben in ländlichen Regionen fällt es besonders schwer, geeignete Mitarbeiter zu finden, da der Wettbewerb um Fachkräfte in der Branche riesig ist. Tagesschau stellt fest, dass der Wettbewerb vor allem für kleinere und mittelständische Betriebe in ländlichen Gebieten besonders herausfordernd ist.

Die Hoffnungen der Branche ruhen nun auf einer Reform der Einwanderungsbestimmungen, um die Beschäftigung von Geflüchteten zu erleichtern, und auf einer Offensive für duale Berufsausbildung, damit mehr junge Menschen für praxisnahe Berufe gewonnen werden können. Es bleibt abzuwarten, ob solch Maßnahmen die dringend benötigte Entlastung bringen werden.