Neues Akut-Einsatzfahrzeug in Rendsburg: Rettungskräfte im Dauer-Einsatz!

Neues Akut-Einsatzfahrzeug in Rendsburg: Rettungskräfte im Dauer-Einsatz!
Am 1. Juli 2025 fiel in Rendsburg der Startschuss für ein innovatives Projekt des Rettungsdienstes, das eine entscheidende Wende in der medizinischen Notfallversorgung verspricht. Das erste Akut-Einsatzfahrzeug (AEF) der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH hat seine Tätigkeit aufgenommen, mit dem Ziel, Menschen, die weniger akute Hilfe benötigen, schneller zu versorgen und so die bestehenden Rettungsdienste sowie Kliniken zu entlasten. Ein Schritt, der nicht nur in Rendsburg, sondern bald auch in anderen Städten des Landes für Aufsehen sorgen wird.
Das neue AEF wird immer dann aktiv, wenn die Notrufe nicht klar als akute Notfälle eingestuft werden können, aber dennoch eine medizinische Abklärung notwendig ist. „Es ist unser Ziel, bei medizinischen Notlagen zu helfen, die keine vitale Bedrohung darstellen, aber dennoch eine rasche Einschätzung erfordern“, erklärt Dr. Oliver Grundei, Staatssekretär des schleswig-holsteinischen Gesundheitsministeriums, bei der offiziellen Übergabe der Genehmigung zur Implementierung der AEF. Dies geschieht häufig bei sogenannten „Notfall-Klein“-Fällen, bei denen ein Transport in eine Klinik eher unwahrscheinlich ist. Laut RKiSH betrifft dies etwa 15% der Alarmierungen, die normalerweise die Rettungsdienste in Anspruch nehmen.
Einsatzbereich und Ausrüstung
Das Akut-Einsatzfahrzeug ist täglich von 9 bis 21 Uhr unterwegs und am Standort der Rettungswache Rendsburg stationiert. Es wird von einer qualifizierten Besatzung betrieben, die aus Rettungsfachkräften mit einer spezialisierten 180-stündigen Zusatzqualifikation als Akut-Notfallsanitäter (Akut-NotSan) besteht. Diese Fachkräfte sind bestens mit einem EKG, einem Defibrillator sowie einer Auswahl an Medikamenten und weiterem Notfall-Equipment ausgestattet. „Wir haben ein gutes Händchen dafür, die notwendige Ausstattung bereit zu stellen, um schnell reagieren zu können“, betont Jan Osnabrügge, stellvertretender Geschäftsführer der RKiSH.
Durch die Nutzung moderner medizinischer Software zur standardisierten Ersteinschätzung (SmED) bekommen die Akut-NotSan nicht nur Unterstützung bei der schnellen Diagnose, sondern haben auch die Möglichkeit, Telenotärzte hinzuzuziehen. Das sorgt für zusätzliche Sicherheit und Qualität bei der Versorgung der Patienten und hilft, die Notaufnahmen in den Krankenhäusern zu entlasten.
Künftige Entwicklungen
Die eingeführten AEFs sollen nicht nur in Rendsburg für eine verbesserte medizinische Versorgung sorgen, sondern sind auch als Pilotprojekt für andere Städte in Schleswig-Holstein gedacht. Für Juli 2026 sind weitere Standorte in Heide-Süd, Pinneberg, Kaltenkirchen und Nordoe geplant. Das gesamte Projekt wird wissenschaftlich begleitet und soll dazu beitragen, die Effizienz der Rettungsdienste nachhaltig zu steigern. Auch die Einbindung der Kostenträger in die Planungen ist ein wichtiger Aspekt, der sicherstellt, dass die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen, um eine bedarfsgerechte und flexible Reaktion des Rettungsdienstes auf individuellen Hilfebedarf zu gewährleisten.
Mit der Einführung der Akut-Einsatzfahrzeuge zeigt Schleswig-Holstein, wie innovative Ansätze in der Notfallmedizin die Versorgung der Bevölkerung verbessern können. Ob die Städte im Land genauso gut reagieren werden darauf, bleibt abzuwarten; wichtig ist jedoch, dass hier ein Weg eingeschlagen wurde, der alle Beteiligten unterstützt und die medizinische Hilfe vor Ort optimiert.