Rendsburgs Schwebefähre: Nach Pannen – Wiederöffnung im September?
Die Rendsburger Schwebefähre bleibt aufgrund technischer Probleme seit fünf Monaten außer Betrieb. Wiedereröffnung im September 2025.

Rendsburgs Schwebefähre: Nach Pannen – Wiederöffnung im September?
Die Schwebefähre in Rendsburg hat es einmal mehr in die Schlagzeilen geschafft. Seit mittlerweile fünf Monaten liegt sie brach, nachdem sie am 2. März während eines normalen Betriebes um 5:45 Uhr unerwartet über dem Nord-Ostsee-Kanal stehenblieb. Der Ausfall wurde durch einen kurzzeitigen Stromausfall verursacht, was wiederum die Sicherheitsbremsen in Gang setzte und die Fähre zum Stillstand brachte. An Bord befand sich damals auch ein Passagier, der im Notbetrieb ans Ufer gezogen werden musste. In der Folge wurde die Wasserstraße für mehrere Stunden für den Schiffsverkehr gesperrt, was der gesamten Region nicht gerade zugutekam.
Die Kieler Nachrichten berichten, dass die Steuerung der Bremsen neu programmiert werden muss und zudem weitere Bauteile ersetzt und repariert werden sollen. Bürgermeister Hans-Georg Volquardts bezeichnete den Ausfall als “eine mittlere Katastrophe”, und die Reparaturmaßnahmen gestalten sich als ziemlich kompliziert. Bremssättel müssen in schwindelerregenden 40 Metern Höhe ausgetauscht werden, und die benötigten Bauteile lassen auf sich warten. Trotz dieser unglücklichen Umstände gibt es einen Lichtblick: Die Schwebefähre soll voraussichtlich Mitte September wieder in Betrieb genommen werden. Ein genaues Datum ist jedoch noch nicht festgelegt.
Ein Dauerproblem
Die Schwebefähre, die seit ihrer Indienststellung im Frühjahr 2022 mit zahlreichen Pannen zu kämpfen hat, hatte im ersten Jahr lediglich eine Zuverlässigkeit von etwa 80 Prozent. Tatsächlich stand die Fähre bis Mitte August 2023 an 165 von 225 Tagen still! Während diese Situation für den regelmäßigen Betrieb nicht gerade förderlich ist, ist die Fähre in der Region unverzichtbar. Täglich nutzen etwa 530 Personen die Fähre, die Zahl steigt während der Sommermonate auf rund 800 pro Tag. Sie spielt eine entscheidende Rolle für Schülerinnen und Schüler an Schultagen und zieht in den Ferien viele Touristen an.
Im Hintergrund der Pannen steht auch die komplizierte Technik der Schwebefähre, die eine Länge von 14 Metern und eine Breite von 6 Metern aufweist. Sie kann vier Autos und bis zu 60 Fußgänger gleichzeitig befördern und überquert den Nord-Ostsee-Kanal in etwa 1,5 Minuten. NDR verdeutlicht, dass die Fähre nicht nur für die tägliche Mobilität wichtig ist, sondern auch eine historische Bedeutung hat. Erstmals in Betrieb genommen wurde sie im Dezember 1913 und gilt seither als eine der wenigen Schwebefähren in Deutschland. Ein Abriss ist aufgrund des Denkmalschutzes, dem sie seit 1988 unterliegt, nicht mehr möglich. Damit bleibt die Schwebefähre wohl bis mindestens 2030 erhalten.
Ein Blick in die Vergangenheit
Seit ihrer Inbetriebnahme hat die Schwebefähre Rendsburg eine beeindruckende Strecke zurückgelegt, die über 550.000 Kilometer entspricht, was mehr als 14 Erdumrundungen ausmacht. Sie überbrückt einen wichtigen Verkehrsweg, indem sie Kanal, Eisenbahn und Straße miteinander verbindet. Ihre Nutzung ist dabei kostenlos, was sicherlich dazu beiträgt, dass sie täglich etwa 1.000 Personen und jährlich rund 143.445 Autos befördert, wie auf Brückenbote nachzulesen ist.
Die Rendsburger Schwebefähre bleibt ein spannendes Thema, das sowohl für die Einheimischen als auch für Touristen von großer Bedeutung ist. Ob sie nun bald wieder in Betrieb genommen werden kann, bleibt abzuwarten, doch die Hoffnung besteht, dass die Reparaturen bald abgeschlossen sind und die Fähre wieder schaukeln kann. So wie es aussieht, wird heir auch der Bund die Übernahme der Reparaturkosten unterstützen, was ein großer Schritt in die richtige Richtung ist.