Drohnen retten Rehkitze: So gelingt die Wildtierrettung in Ihrer Region!

Im Kreis Schleswig-Flensburg unterstützt ein Ehrenverein die Rettung von Rehkitzen mit Wärmebild-Drohnen während der Mähsaison.

Im Kreis Schleswig-Flensburg unterstützt ein Ehrenverein die Rettung von Rehkitzen mit Wärmebild-Drohnen während der Mähsaison.
Im Kreis Schleswig-Flensburg unterstützt ein Ehrenverein die Rettung von Rehkitzen mit Wärmebild-Drohnen während der Mähsaison.

Drohnen retten Rehkitze: So gelingt die Wildtierrettung in Ihrer Region!

Mit dem Frühlingsbeginn bricht für die heimischen Wildtiere eine besondere Zeit an. Die Brut- und Setzzeit sorgt dafür, dass Ricken ihre Kitze im hohen Gras ablegen, um sie vor Fressfeinden zu schützen. Doch dieses Verhalten hat eine Schattenseite: Viele Rehkitze, Wildenten und Junghasen ducken sich bei Gefahr und verharren bewegungslos, was oft zu tragischen Unfällen führt, wenn sie von Mähwerken übersehen werden. In diesem Zusammenhang gewinnt die Rehkitzrettung immer mehr an Bedeutung, wie shz.de berichtet.

Im Mai 2022 wurde der Verein „Rehkitzrettung Jörler Raum e.V.“ ins Leben gerufen. Sein Ziel ist es, Landwirte und Grundstückseigentümer während der Mähsaison zu unterstützen und die Wildtierrettung zu gewährleisten. Dabei kommen Drohnen mit Wärmebildkameras zum Einsatz, die sich als die effektivste Methode zur Auffindung von Rehkitzen etabliert haben. Frühmorgens werden die Wiesen, die gemäht werden sollen, mit diesen Drohnen abgesucht. Gefundene Kitze landen sicher in Kisten, von wo aus ihre Mütter sie später abholen können.

Unterstützung durch den Bund

Die Anschaffung dieser modernen Technik wird durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) gefördert. Für das Programm „Bundesförderprogramm Rehkitzrettung“ stellt die Regierung 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Antragsberechtigt sind insbesondere eingetragene Vereine, die sich auf die Rettung von Wildtieren spezialisiert haben, jedoch nicht Jagdgenossenschaften oder Einzelpersonen, wie ble.de informiert.

Erleichterungen für den Drohneneinsatz

Um den Einsatz der Drohnen weiter zu erleichtern, wurden neue Regelungen eingeführt. Eine Allgemeinverfügung, die ab dem 20. November 2024 wirksam wird, erlaubt den Betrieb von unbemannten Fluggeräten in der Nähe von Wohn- und Gewerbegebieten. Vorausgesetzt, die Drohne wiegt zwischen 250 Gramm und 25 Kilogramm und der seitliche Abstand beträgt mehr als 10 Meter. Diese Erleichterungen haben das Potenzial, die verfügbare Fläche für Drohneneinsätze erheblich zu erweitern, wie drohnen.de feststellt.

Die Regelung ist ein Pilotprojekt und bis 19. November 2024 befristet. Sie hebt zudem die strengen Vorschriften der EU-Drohnenverordnung für den Tierschutz mithilfe von Drohnen auf. Dies könnte einen wichtigen Schritt darstellen, um die Rettung junger Wildtiere wie Rehkitze effizienter zu gestalten.

Der Verein ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um weitere Drohnen anschaffen zu können, die trotz ihrer hohen Anschaffungskosten von rund 6.500 Euro dringend benötigt werden. Interessierte, die helfen möchten, finden weitere Informationen auf der Website des Vereins. Mit solidarischer Unterstützung aus der Region Husum bis Flensburg kann somit eine wertvolle Arbeit für den Tierschutz geleistet werden.