Schleswig-Holstein kämpft gegen Wohnungsnot: Bündnis schlägt Alarm!

Schleswig-Holstein kämpft gegen Wohnungsnot: Bündnis schlägt Alarm!
In Schleswig-Holstein hat sich die Wohnsituation zu einer ernsthaften Problematik entwickelt. Laut NDR fehlen im Jahr 2024 etwa 112.000 bezahlbare Wohnungen im Bundesland. Der Bedarf ist klar erkennbar, denn die Zahl neu fertiggestellter Wohnungen ist um 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken – es wurden lediglich 11.000 neue Einheiten bereitgestellt. Der Mieterverband hat festgestellt, dass jährlich 15.000 Mietwohnungen benötigt werden, um den Markt zu stabilisieren.
Um diesem Wohnungsengpass entgegenzuwirken, hat das Bündnis Soziales Wohnen ein Netzwerk mit dem Namen „Planen, Bauen, Wohnen“ ins Leben gerufen, das unter der Federführung des Innenministeriums in Kiel agiert. Hier arbeiten 24 Verbände, darunter die Bauindustrie, Handwerk und soziale Träger, zusammen, um schnell neuen Wohnraum zu schaffen und die Klimaziele bis 2040 zu erreichen, wie BBSR berichtet.
Klimaziele und Kosten im Fokus
In den kommenden zwölf Monaten sollen die Arbeitsgruppen des Bündnisses sich vier Mal in Präsenz und digital austauschen. Allerdings sind strittige Fragen bezüglich der Kosten für klimafreundliche Heiztechnologien und deren Bezahlbarkeit für Mieter und Eigentümer zu erwarten. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hebt hervor, dass unterschiedliche Ansichten und Lösungsansätze berücksichtigt werden müssen. Andreas Breitner vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen äußerte Bedenken bezüglich der ambitionierten Klimaziele der Landesregierung, die fünf Jahre schneller als der Rest Deutschlands klimaneutral werden möchte.
Um die Wohnraumsituation nachhaltig zu verbessern, erarbeitet das Forschungsprojekt „Bezahlbares und zukunftsfähiges Bauen und Wohnen“ grundlegende Handlungsleitlinien. Diese umfassen 20 Prinzipien, wie die effiziente Nutzung von Baugrund und die Berücksichtigung mehrgenerativer Nutzungsansprüche. Hierbei ist vor allem die langfristige Bezahlbarkeit von Wohnkosten entscheidend, wie die Wissenschaft feststellt.
Die Herausforderung der Sozialwohnungen
Die Notwendigkeit zusätzlich sozial geförderter Wohnungen wird umso dringlicher, da in den letzten Jahren ungenügend Sozialwohnungen gebaut wurden. 2020 gab es in Deutschland noch 1,13 Millionen Sozialwohnungen, während es zehn Jahre zuvor noch etwa 1,5 Millionen waren. Jährlich fallen mehr Wohnungen aus der Sozialbindung, als neu geschaffen werden, was die Knappheit weiter akzentuiert.
In Schleswig-Holstein wird der soziale Wohnungsbau durch die Initiative zur Schaffung von Wohnraum in Orten wie Burg in Dithmarschen gefördert, wo jetzt Wohnungen entstehen, wo früher Kunden an der Kasse standen. Um die Nachfrage zu decken, sind eine erhebliche Erhöhung der Quoten für Sozialwohnungen und ein Fokus auf kommunale, genossenschaftliche sowie gemeinnützige Bauprojekte dringend notwendig.
Die Zeit drängt und wenn es um bezahlbaren Wohnraum geht, ist es klar: Es muss jetzt etwas geschehen.