Vom Flüchtling zum Unternehmer: Yahya Arabs Weg in Stormarn

Yahya Arab, geflüchtet aus Syrien, gründet in Stormarn sein Unternehmen „Arab Raumgestaltung“ und plant den Umzug ins neue Firmengebäude.

Yahya Arab, geflüchtet aus Syrien, gründet in Stormarn sein Unternehmen „Arab Raumgestaltung“ und plant den Umzug ins neue Firmengebäude.
Yahya Arab, geflüchtet aus Syrien, gründet in Stormarn sein Unternehmen „Arab Raumgestaltung“ und plant den Umzug ins neue Firmengebäude.

Vom Flüchtling zum Unternehmer: Yahya Arabs Weg in Stormarn

Im Herzen von Stormarn, wo Kreativität und Entschlossenheit Hand in Hand gehen, entfaltet sich die beeindruckende Geschichte von Yahya Arab. Der gebürtige Damaskener, der 1987 in Syrien das Licht der Welt erblickte, nach einer turbulenten Flucht 2014 nach Deutschland kam, hat sich tapfer durchgeschlagen und sein eigenes Unternehmen, „Arab Raumgestaltung“, gegründet. Der Rohbau seines neuen Firmengebäudes im Gewerbegebiet Stubbendorf steht bereits und wird bald mit einem Dach versehen. Der geplante Einzug ist für den Sommer 2026 angedacht, und er freut sich darauf, in einem professionellen Umfeld Kunden zu bedienen und Montagen durchzuführen.

Yahya Arab ist ein echter Familienmensch. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Um die Balance zwischen Familie und Arbeit zu halten, hat er in diesem Jahr beschlossen, die Anzahl seiner Aufträge zu reduzieren. „Ich kann meiner Familie nicht die Zeit nehmen, die ich ihnen geben möchte“, erklärt er. Doch trotzdem bleibt er optimistisch und plant, in naher Zukunft wieder mehr Aufträge anzunehmen.

Ein Weg gezeichnet von Herausforderungen

Die Flucht seiner Familie aus Palästina nach Syrien im Jahr 1967 war von Schwierigkeiten geprägt. Nachdem sein Vater in Syrien als Bauunternehmer arbeitete, sah sich die Familie 2013 gezwungen, aufgrund des Krieges erneut zu fliehen. Zunächst landeten Yahya und sein Bruder in Schweden, doch die Lebensbedingungen waren für sie nicht zufriedenstellend. Die Entscheidung, nach Reinfeld in Deutschland zu ziehen, eröffnete Yahya schließlich neue Perspektiven. Nach nur sechs Monaten erhielt er einen Aufenthaltstitel und begann eine Ausbildung als Maler und Lackierer.

Seine ersten Schritte in die Selbstständigkeit machte er als Ein-Mann-Betrieb, der sich über Empfehlungen und Kontakte zu einer Tafel in der Nähe Kunden erarbeiten konnte. Dank der hohen Nachfrage steht er heute mit einem Team von sechs festen Mitarbeitern da, unterstützt zudem mit Zeitarbeitskräften, wenn es auftragsmäßig eng wird. „Wir arbeiten gut zusammen“, sagt er und hebt hervor, dass seine Mitarbeiter aus verschiedenen Ländern, darunter Syrien und Afghanistan, kommen.

Migrantisches Unternehmertum auf dem Vormarsch

Yahya Arabs Geschichte ist Teil eines größeren Trends in Deutschland. Migrant:innen treiben nicht nur Innovation und Beschäftigungsdynamik voran, sondern spielen auch eine zentrale Rolle im Gründungsgeschehen. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung ist jeder fünfte Gründer in Deutschland eine Person mit Migrationshintergrund. Die Zahl der Selbständigen aus diesem Kreis ist in den letzten zehn Jahren um etwa ein Viertel gestiegen, und schätzungsweise 2,5 Millionen Arbeitsplätze wurden durch diese Unternehmer:innen geschaffen.

Doch der Weg zur Selbstständigkeit ist oft steinig. Flüchtlinge sehen sich mit bürokratischen Hürden und finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Fadi al-Chalabi, ein weiterer syrischer Unternehmer, hat in Berlin eine Online-Bildungsplattform für arabische Flüchtlinge ins Leben gerufen, sieht sich jedoch mit denselben Herausforderungen konfrontiert. Die Unterstützung von Organisationen wie „Singa“, die Gründungscoaching und Workshops anbieten, ist entscheidend für diese Gründer.

Die neue Bundesregierung hat die Bedeutung des migrantischen Unternehmertums erkannt und plant Maßnahmen, um die Finanzierung und Förderung für diese Gruppe zu verbessern. Doch ist es genug? Das wird zurzeit rege diskutiert.

Yahya Arab zeigt, dass mit beharrlichem Einsatz und einem klaren Plan auch die schwierigsten Umstände überwunden werden können. Mit seinem neuen Firmengebäude setzt er nicht nur auf Expansion, sondern gleichzeitig ein Zeichen der Hoffnung und Integration in seine neue Heimat. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Erfolgsgeschichten wir aus der vielseitigen Welt der Migrantenunternehmer in Deutschland noch hören werden.

Weitere Einblicke in das migrantische Unternehmertum und die Herausforderungen, denen sich zahlreiche Gründer gegenübersehen, geben die Berichte von Deutschlandfunk und die Studien der Bertelsmann Stiftung.

Für Yahya Arab ist ein neues Kapitel angebrochen, das von Mut, Hoffnung und dem unerschütterlichen Willen zur Integration geprägt ist – ein Beispiel, das zeigt: Man kann trotz widriger Umstände große Träume verwirklichen.