Speicher-Revolution in Deutschland: Sind wir bereit für die Zukunft?

Speicher-Revolution in Deutschland: Sind wir bereit für die Zukunft?
Deutschland - In Deutschland tut sich derzeit so einiges im Bereich der Batteriespeichersysteme (BESS). Über 1,8 Millionen dieser Systeme sind mittlerweile bei der Bundesnetzagentur registriert – und das fast ausschließlich, denn 99 Prozent davon finden sich in Einfamilienhäusern. Wie Focus berichtet, können diese Heimspeicher die individuellen Stromkosten zwar senken, doch ihre Rolle für die Netzstabilität bleibt eher marginal. Der typische Betrieb sieht vor, dass sie tagsüber aufladen und abends entladen, unabhängig von aktuellen Strompreisen oder der tatsächlichen Netzlast.
Die Großspeicher hingegen, die Kapazitäten von über 1.000 kWh besitzen, können auf solche Marktsignale reagieren und sind entscheidend für ein stabiles Stromnetz. Immerhin soll laut Netzentwicklungsplan die Kapazität dieser großen Speicher bis 2045 von derzeit 2,7 GWh auf stolze 136 GWh steigen. Trotz dieser vielversprechenden Zahlen stehen viele Speicherprojekte vor Herausforderungen wie überlasteten Stromnetzen und langen Genehmigungsprozessen, die die Umsetzung verzögern.
Batteriespeicher im Fokus
Das Interesse an Batteriespeichern bleibt ungebrochen. Deutschlands Vorreiterrolle im Bereich der BESS hat auch politische Unterstützung und finanzielle Anreize zur Folge. Die EY sieht die Heimspeicher, die 2023 etwa 85 Prozent der Neuinstallationen ausmacht, als das größte Segment. Ihre durchschnittliche jährliche Wachstumsrate wird in den kommenden Jahren bei 0,2 % liegen, während die gewerblichen und industriellen Speicher mit einer prognostizierten Wachstumsrate von 9 % bzw. 31 % deutlich dynamischer unterwegs sind.
Gewerbespeicher, die meist hinter dem Stromzähler installiert sind, bilden lediglich einen Marktanteil von etwa 4 Prozent. Dabei könnten sie schnell integriert werden, weil oft bereits ein Netzanschluss für eine PV-Anlage vorhanden ist. Diese Speicher senken Kosten, kappen Lastspitzen und reagieren flexibel auf Marktpreise, was sie in der Speicherstrategie der Energiewende unverzichtbar macht.
Der Beitrag zur Energiewende
BESS tragen entscheidend dazu bei, überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind- und Solaranlagen zu speichern und bedarfsgerecht ins Netz einzuspeisen. Ossler Solar hebt hervor, dass diese Systeme eine Schlüsselfunktion beim Ausgleich von Schwankungen in der Stromerzeugung einnehmen und somit die Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz fördern. Deutschlands Ziel ist es, bis 2030 80 Prozent der Energie aus nachhaltigen Quellen zu beziehen und bis 2035 klimaneutral zu sein.
Auf dem Weg dorthin spielen Batteriespeichersysteme eine zentrale Rolle. Bereits 2024 belief sich die installierte Kapazität auf 16 GWh, wobei Heimspeicher knapp 13 GWh ausmachten und somit 81 Prozent der gesamten Kapazität darstellten. Die kommenden Jahre sind mit technologischen Fortschritten und staatlichen Förderprogrammen gespickt, die den Markt weiter ankurbeln werden. So kann Deutschland weiterhin Maßstäbe in der Energiebranche setzen.
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