Daimler Truck streicht 5000 Stellen in Deutschland: Wohin führt der Kurs?
Daimler Truck plant bis 2030 in Deutschland 5000 Stellen abzubauen, um Wettbewerbsfähigkeit und Kostensenkung zu gewährleisten.

Daimler Truck streicht 5000 Stellen in Deutschland: Wohin führt der Kurs?
Die Nachricht schlägt hohe Wellen: Daimler Truck plant bis 2030, rund 5000 Stellen in Deutschland abzubauen, und das hauptsächlich in der Lastwagensparte. Diese Umstrukturierung soll größtenteils durch natürliche Fluktuation und Altersteilzeit erfolgen, aber auch gezielte Abfindungsprogramme sind nicht ausgeschlossen. Damit reagiert der Nutzfahrzeughersteller auf die steigenden Anforderungen des Marktes, wie NZZ berichtet.
Aktuell beschäftigt Daimler Truck in Deutschland etwa 35.500 Menschen, wovon etwa 28.000 am Hauptsitz in Leinfelden-Echterdingen arbeiten. Die neuen Pläne des Unternehmens wurden während des Kapitalmarkttags in Charlotte, North Carolina, vorgestellt und stoßen auf gemischte Reaktionen. Gerade einmal elf Standorte in Deutschland – darunter Gaggenau, Kassel, Mannheim, Stuttgart und Wörth – müssen auf eine mögliche Arbeitsplatzreduzierung vorbereitet werden.
Sozialverträglicher Personalabbau
Was genau plant man bei Daimler Truck? Laut Investment Week wurde eine Einigung mit dem Gesamtbetriebsrat erzielt, die einen sozialverträglichen Personalabbau vorsieht. Dies bedeutet, dass der Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen vonstattengehen soll. Stattdessen sollen natürliche Fluktuationen und Altersteilzeit genutzt werden, um die Personalkosten zu senken.
Die Modalitäten der Abfindungsprogramme stehen bereits in den Startlöchern und sollen bald finalisiert werden. Dabei ist auch eine Neuregelung der Vergütungsbestandteile vorgesehen. Beschäftigungssicherungen sollen bis Ende 2034 gelten, was den betroffenen Mitarbeitern eine gewisse Stabilität gibt.
Wettbewerbsfähigkeit und Kostenreduktion
Daimler Trucks CEO, Karin Radström, hat sich zum Ziel gesetzt, die laufenden Kosten in Europa bis 2030 um mehr als eine Milliarde Euro zu reduzieren. Dies soll nicht nur im Personalbereich geschehen. Das Sparprogramm „Cost Down Europe“ betrifft auch Produktion, Zentrale, Verwaltung, Vertrieb und Entwicklung, wie Süddeutsche hinzufügt.
Die Ambitionen des Unternehmens bleiben ebenfalls nicht unbeachtet. Mit einer angestrebten Profitabilität von über zwölf Prozent bis 2030 – bereinigt um Sondereffekte – zeigt Daimler Truck, dass man auch unter widrigen Umständen stark bleiben will. Die bisherigen Erwartungen für die Profitabilität waren stets unter günstigen Rahmenbedingungen formuliert, dennoch ist es wichtig, der Konkurrenz gewachsen zu sein.
Für die Angestellten von Daimler Truck in Deutschland stehen nun unsichere Zeiten bevor. Es bleibt abzuwarten, wie viele Stellen tatsächlich abgebaut werden und wie sich der Arbeitsmarkt insgesamt entwickeln wird. Doch der Automobilhersteller hat bereits signalisiert, dass man die Situation gemeinsam mit dem Betriebsrat angehen möchte, um negative Folgen für die Mitarbeiter so weit wie möglich abzuwenden.
Mit dieser Maßnahme blickt Daimler Truck in eine ungewisse Zukunft, voller Herausforderungen und Chancen für die gesamte Branche – ein ständiger Balanceakt zwischen Effizienz und Menschlichkeit.