Freihandelsabkommen: Mercosur sorgt für Aufregung in Europa!

Freihandelsabkommen: Mercosur sorgt für Aufregung in Europa!
Am 2. Juli 2025 ist im internationalen Handel ein bedeutender Schritt gemacht worden. Das Freihandelsabkommen zwischen den Mercosur-Staaten und mehreren europäischen Ländern, darunter Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein, wurde offiziell vereinbart. Deutschlandfunk berichtet, dass dieser Schritt nicht nur den bilateralen Handel ankurbeln dürfte, sondern auch spürbare Vorteile für die Bürger:innen und Unternehmen auf beiden Seiten mit sich bringen kann. Der argentinische Außenminister Werthein betont die positiven Auswirkungen, die das Abkommen auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit haben wird.
Doch wie sieht der große Rahmen aus? Diese neuen Handelsbeziehungen entstehen vor dem Hintergrund einer kleineren, jedoch nicht minder wichtigen Vereinbarung zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Ländern, zu denen Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay und Bolivien gehören. Tagesschau erklärt, dass mit diesem Abkommen die größte Freihandelszone der Welt für über 700 Millionen Menschen geschaffen wird. Die Merzocurstaaten präsentieren sich als bedeutende Wirtschaftsregion mit einem Gesamt-BIP von etwa 2,2 Billionen Euro.
Wirtschaftliche Vorteile und Herausforderungen
Die EU hat im vergangenen Jahr Waren im Wert von 55,7 Milliarden Euro aus den Mercosur-Staaten importiert und exportierte Waren im Wert von 53,7 Milliarden Euro. Schätzungen zufolge könnten bis zu 60.500 europäische Unternehmen direkt von diesem Freihandelsabkommen profitieren. BMWK hebt hervor, dass die wirtschaftlichen Effekte signifikant sein könnten. Das BIP der EU könnte zwischen 2024 und 2040 um 0,06 % steigen, was etwa 11,3 Milliarden US-Dollar ausmacht. Besonders die deutsche Automobilindustrie erhofft sich große Vorteile durch den Wegfall von Zöllen, während auch Ernährungsgüter wie Schokolade, Wein und Spirituosen im Fokus stehen könnten.
Doch nicht alles läuft reibungslos: Viele europäische Landwirte sehen sich durch die Möglichkeit von Billigkonkurrenz aus Südamerika bedroht. Diese Bedenken betreffen insbesondere die Rindfleischproduktion, weshalb auch Schutzmechanismen im Abkommen verankert sind, wie zum Beispiel die Begrenzung von Rindfleischeinfuhren.
Umweltaspekte und politische Meinungen
Ein weiteres heißes Eisen sind die Umweltstandards. Umweltorganisationen warnen, dass das Abkommen zu einer Verschlechterung der ökologischen Situation in der Mercosur-Region führen könnte. Greenpeace schätzt, dass die Abholzungsraten im Amazonasgebiet um 5 % pro Jahr ansteigen könnten, was ernste langfristige Folgen für die Umwelt nach sich ziehen würde. Tagesschau berichtet zudem, dass die EU und die Bundesregierung die Vorwürfe jedoch zurückweisen und betonen, dass europäische Standards auch bei importierten Gütern eingehalten werden müssen.
Die Ratifizierung des Abkommens könnte sich allerdings als schwierig erweisen. Insbesondere Frankreich und Italien haben Bedenken angemeldet. Es könnte notwendig sein, die Handels- und politischen Teile des Abkommens zu entkoppeln, um eine Mehrheitsentscheidung zu ermöglichen. Die formelle Unterzeichnung des Abkommens wird in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres erwartet.