Russland verliert Bedeutung für Baden-Württembergs Wirtschaft: Ein Einblick

Russlands Rolle im Außenhandel schwindet; neue EU-Sanktionen zielen auf wirtschaftlichen Druck ab. Wichtige Entwicklungen 2025.

Russlands Rolle im Außenhandel schwindet; neue EU-Sanktionen zielen auf wirtschaftlichen Druck ab. Wichtige Entwicklungen 2025.
Russlands Rolle im Außenhandel schwindet; neue EU-Sanktionen zielen auf wirtschaftlichen Druck ab. Wichtige Entwicklungen 2025.

Russland verliert Bedeutung für Baden-Württembergs Wirtschaft: Ein Einblick

In der baden-württembergischen Wirtschaft ist Russland als Lieferant auf einem bemerkenswerten Rückzug. Laut der Süddeutschen Zeitung gehen die Einfuhren aus dem größten Land der Erde stark zurück. Im Jahr 2022 lagen die Importe aus Russland lediglich bei 100 Millionen Euro – ein dramatischer Rückgang von 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2021. Auch die Exporte litten: Diese sanken von 3,8 Milliarden Euro 2021 auf nur 800 Millionen Euro im letzten Jahr. Dies zeigt deutlich, dass die russischen Lieferanten an Bedeutung verloren haben.

Der Rückgang der Handelsbeziehungen ist vor dem Hintergrund der andauernden Ereignisse in der Ukraine zu sehen. Seit der Invasion Russlands in die Ukraine Ende Februar 2022 haben die EU und andere Länder ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland grundlegend überdacht. Mehrere Sanktionspakete wurden in diesem Zuge verabschiedet, zuletzt das 17. Sanktionspaket, das im Mai 2023 in Kraft trat. Dieses Paket, von der EU-Kommission begrüßt und von der Hohe Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik Kaja Kallas betont, zielt darauf ab, die Kosten für Russland im laufenden Krieg zu erhöhen und den Druck auf die russische Wirtschaft weiter zu steigern.

Die Maßnahmen im Detail

Das neue Sanktionspaket umfasst umfangreiche Maßnahmen gegen die russische Schattenflotte, die für den Transport von Öl und Ölprodukten genutzt wird. Laut europa.representation.ec.europa.eu sind in diesem Zusammenhang fast 200 Schiffe betroffen, die unter einem Hafenzugangsverbot stehen und deren Dienstleistungen verboten sind. Darüber hinaus wurden 31 neue Unternehmen, die den militärisch-industriellen Komplex Russlands unterstützen, in die Sanktionsliste aufgenommen, sowie 75 weitere Einträge, darunter Personen und Organisationen, die die territoriale Integrität der Ukraine untergraben.

Ein weiterer entscheidender Punkt sind die hohen Inflationsraten in Russland, die über 10 % betragen, sowie ein steigendes Haushaltsdefizit. Vor dem Krieg waren die Einnahmen aus Öl und Gas auf 100 Milliarden Euro im Jahr 2022 gesunken, und Prognosen zeigen, dass diese Einnahmen bis 2024 auf lediglich 22 Milliarden Euro fallen könnten – ein Rückgang von fast 80 %.

Die Auswirkungen auf die Wirtschaft

Die EU koordiniert ihre Sanktionen international mit der G7 und anderen Partnern, um Russlands Wirtschaft weiter zu destabilisieren. Viele deutsche Unternehmen haben ihre Geschäftsbeziehungen zu Russland reduziert oder sich ganz daraus zurückgezogen. Laut einer Untersuchung der Yale School of Management haben 24 von 130 deutschen Unternehmen den russischen Markt verlassen, 39 Unternehmen haben ihr Russlandgeschäft nahezu vollständig eingestellt und 22 ihr Engagement reduziert. Der Handelsrückgang ist nicht nur ein Phänomen der letzten Jahre: Bereits seit der Annexion der Krim 2014 hat Russland stark an Bedeutung als Absatzmarkt für deutsche Firmen verloren.

Die Zahlen aus dem Jahr 2022 zeigen, dass insbesondere deutsche Exporte nach Russland um 55 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen. Besonders stark betroffen sind die Kfz-Produkte mit einem Rückgang von 95 % und Datenverarbeitungsgeräte um 77 %. Während einige Sektoren gelitten haben, erlebten pharmazeutische und landwirtschaftliche Produkte eine Preissteigerung von rund 20 %.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Russlands Fußabdruck auf dem deutschen und europäischen Markt markant geschrumpft ist. Die anhaltenden Sanktionen und der Druck auf die russische Wirtschaft scheinen ihre Wirkung zu entfalten und stellen die Frage, wie sich die Handelslandschaft in Zukunft entwickeln wird. Immer mehr Unternehmen zeigen ein gutes Händchen dafür, sich alternatives Geschäft zu suchen und die Abhängigkeit von Russland zu verringern.