Russlands Krisenfonds: Gaspreise steigen, Reserven schmelzen!

Russlands Wirtschaft steht unter Druck: Erhöhte Gaspreise und sinkende Einnahmen zwingen den Kreml, Reserven zu nutzen.

Russlands Wirtschaft steht unter Druck: Erhöhte Gaspreise und sinkende Einnahmen zwingen den Kreml, Reserven zu nutzen.
Russlands Wirtschaft steht unter Druck: Erhöhte Gaspreise und sinkende Einnahmen zwingen den Kreml, Reserven zu nutzen.

Russlands Krisenfonds: Gaspreise steigen, Reserven schmelzen!

Die Situation in Russland spitzt sich zu: Trotz eines Anstiegs der Gaspreise um 10,3 Prozent seit Anfang Juli 2025 bleibt die Nachfrage schwach. Daraus resultiert ein wachsendes finanzielles Defizit, das den Kreml zwingt, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Um die Kasse zu füllen, greift Russland auf den National Wealth Fund (NWF) zurück und plant massive Verkäufe in Yuan. Diese Strategie soll helfen, die rasch schwindenden liquiden Mittel zu stabilisieren. Ein Bericht von fr.de hebt hervor, dass die Zentralbank zwischen dem 7. Juli und dem 6. August täglich etwa 9,8 Milliarden Rubel, ähnlich 105,5 Millionen Euro, in Yuan verkaufen möchte. Diese Summe liegt 2,5 Milliarden Rubel pro Tag höher als im Vormonat.

Ökonomen stehen diesem Vorgehen skeptisch gegenüber und warnen, dass sich die liquiden Reserven des NWF in atemberaubendem Tempo dem Ende zuneigen könnten. Wären die aktuellen Verkäufe nicht erfolgt, könnte der Fonds geschätzt innerhalb von 14 Monaten vollkommen leer sein. Der NWF hat bereits am 1. März 2025 weniger als die Hälfte seiner liquiden Reserven im Vergleich zur Zeit vor der Ukraine-Invasion besessen.

Rückgang der Einnahmen

Ein weiterer tiefgreifender Faktor ist der dramatische Rückgang der Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft. Laut oilprice.com meldete Russlands Nationaler Wohlstandsfonds im Mai einen Rückgang der liquiden Mittel um fast 6 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Gesamtwert von lediglich 35,5 Milliarden US-Dollar, was einen Rückgang um 68 Prozent seit Beginn der Invasion in der Ukraine bedeutet. Bei solch düsteren Zahlen wurden die Einnahmen aus Öl und Gas im selben Monat auf 6,5 Milliarden US-Dollar schätzt – ein Rückgang von über 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Bereits im April kündigten die Ölpreise einen Abwärtstrend an, der Russische Haushaltskassen schwer belastete. Insbesondere der Wert der russischen Rohölexporte fiel im Mai auf den niedrigsten Stand seit über zwei Jahren. Die Ursachen sind vielfältig, aber die augenfälligen Einnahmeverluste zwingen Finanzminister Anton Siluanov, über eine Anpassung der sogenannten Haushaltsregel nachzudenken. Diese Regel legt einen Basispreis von 60 US-Dollar pro Barrel fest, und sinken die Preise darunter, wird der Nationale Wohlstandsfonds zur Überbrückung der Einnahmeausfälle angezapft.

Drücke auf Russland

Das Bild wird nicht einfacher, denn Opec+ hat angekündigt, ab August 2025 die Ölförderung um täglich 548.000 Barrel zu erhöhen. Diese Maßnahme könnte den Druck auf Russlands Wirtschaft weiter erhöhen, besonders in Anbetracht der bereits unsicheren globalen Marktbedingungen. Die Opec+ begründet ihre Entscheidung mit stabilen wirtschaftlichen Aussichten weltweit und verringerten Ölvorräten – eine Herausforderung, die der Kreml ohne strategische Umstellungen kaum meistern kann.

In Anbetracht dieser Herausforderungen stellt sich die Frage, wie lange Russland seine Reservefonds und Strategien weiter aufrechterhalten kann, ohne das Land an den Rand einer finanziellen Krise zu führen.