Spargelernte in Brandenburg: Zufriedenheit trotz Lohnsorgen!

Spargelernte in Brandenburg: Zufriedenheit trotz Lohnsorgen!
Die Spargelsaison neigt sich dem Ende zu, doch die Stimmung bei den Produzenten ist überwiegend positiv. Laut der Süddeutschen Zeitung berichten Betriebsleiter in Brandenburg von einem guten Geschäft, trotz anhaltender Sorgen über steigende Lohnkosten. Der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, zeigt sich optimistisch und hebt hervor, dass die Preise für frischen Spargel zwischen 10 und 12 Euro pro Kilo liegen, vor allem während der Nachfrage zu Ostern und Pfingsten. Malte Voigts, Betriebsleiter eines Kremmener Spargelhofs, hebt hervor, dass eine ausreichende Anzahl an Erntehelfern vorhanden ist, die es dem Betrieb ermöglicht, etwa 1000 Tonnen Spargel zu ernten.
Allerdings gibt es auch bedeutende Herausforderungen. Die Diskussion um eine mögliche Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro im Jahr 2026 wirft Schatten auf die Zukunft der Spargelernte. Jakobs äußert Bedenken, da 60 Prozent der Kosten für die Betriebe Personalkosten sind. Der aktuelle gesetzliche Mindestlohn liegt seit Januar 2025 bei 12,82 Euro pro Stunde, doch die Entwicklung bleibt kritisch. Laut einem Bericht der Initiative Faire Landarbeit werden in der Agrarwirtschaft immer noch die Mindestlohnvorgaben unterschritten, viele Saisonarbeiter arbeiten unter prekären Bedingungen.
Die Realität der Saisonarbeiter
Die Arbeitsbedingungen für Saisonarbeiter haben sich in den letzten Jahren nur geringfügig verbessert. Viele Beschäftigte berichten von mangelhaften Unterkünften und unzureichender sozialer Absicherung. So zahlten beispielsweise drei Saisonkräfte aus Osteuropa über 1100 Euro für eine kleine Unterkunft. Diese Missstände werden durch die hohe Anzahl der ausländischen Arbeitskräfte, vor allem aus Rumänien, verschärft. 2023 waren rund 80 Prozent der Saisonarbeiter, die bei Kontrollen der Initiative Faire Landarbeit angetroffen wurden, rumänischer Herkunft.
Insgesamt sind in Deutschland derzeit etwa 876.000 Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt, wobei Saisonarbeitskräfte eine bedeutende Rolle spielen. Diese werden oft kurzfristig beschäftigt, was den Betrieben hilft, Sozialabgaben zu sparen. Für viele Landwirte ist der Einsatz von Saisonarbeitern unerlässlich, da die Ernte von Hand erfolgt und die Nachfrage nach heimischen Lebensmitteln konstant ist. Eine positive Entwicklung zeigt sich in der steigenden Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter in der Branche. Mitte 2022 waren etwa 124.000 ausländische Beschäftigte in der Landwirtschaft aktiv.
Ein Blick auf die Zukunft
Mit dem drohenden Anstieg der Lohnkosten und den sich verändernden Arbeitsbedingungen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Die Ernte von Freiland-Heidelbeeren beginnt Ende Juni auf dem Kremmener Hof, wo die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr wächst. Dies könnte einen zusätzlichen Lichtblick für die Betriebe darstellen. Gleichzeitig wird im Raum diskutiert, Robotern eine Rolle bei der Spargelernte einzuräumen, um den Bedarf an menschlicher Arbeitskraft zu minimieren.
Die Erzeuger hoffen, dass trotz aller Herausforderungen die Spargelernte lukrativ bleibt und werden bis zum Johannistag, dem 24. Juni, alles daransetzen, um die Saison erfolgreich abzuschließen. Angesichts der anhaltend hohen Nachfrage dürfen die Betriebe auf viele frische Spargelgerichte in der heimischen Küche hoffen.
Für detaillierte Informationen zu Lohnkosten und den Herausforderungen in der Landwirtschaft, werfen Sie einen Blick in die Berichte von Süddeutsche, Tagesspiegel, und BMEL.