Spreewaldkonserve streicht 200 Jobs: Golßen in Sorge um die Gurke!

Spreewaldkonserve streicht 200 Jobs: Golßen in Sorge um die Gurke!
Im Spreewald brodelt es! Das traditionsreiche Unternehmen Spreewaldkonserve in Golßen plant, ab Ende Oktober rund 200 Jobs abzubauen. Geschäftsführer Till Alvermann hat bestätigt, dass die Stellenstreichungen stark ins Gewicht fallen werden, denn 200 Stammmitarbeiter sind betroffen. Die Umstrukturierung erfolgt aufgrund der hohen jährlichen Millionenverluste, die das Unternehmen seit längerem schreibt, und dem Ziel, endlich wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Ein derzeit nicht tragfähiges Geschäftsmodell zwingt das Unternehmen, den Betrieb auf Saisonarbeit für Gurken umzustellen, während der ganzjährige Betrieb mit weiteren Produkten wie Roter Bete und Rotkohl eingestellt wird, wie die Süddeutsche berichtet.
Große Auswirkungen auf die Region
Die Produktionsstätte in Golßen bleibt zwar geöffnet, der zweite Standort in Schöneiche wird jedoch geschlossen. Laut rbb24 wird die Produktion von Spreewaldgurken bereits im Jahr 2026 komplett eingestellt. Zukünftig sollen nur noch logistische Aufgaben in Golßen abgewickelt werden. Das hat heftige Reaktionen ausgelöst: Bürgermeisterin Andrea Schulz zeigte sich überrascht und bezeichnete diese Entscheidung als Schock für die Stadt, da fast 10 Prozent der Einwohner direkt im Gurkenwerk beschäftigt sind.
Aktuelle wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die schwierigen Marktbedingungen sind unter anderem auf gestiegene Energiepreise und die gesunkene Nachfrage zurückzuführen. Hinzu kommen die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg, die das Geschäft zusätzlich belasten. Alvermann betont, dass die Umstellung verblüffend stark notwendig ist, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Der Spreewaldhof, die bekannteste Marke des Unternehmens, muss sich in einem immer härter umkämpften Markt behaupten, wo niedrige Preise und Margen an der Tagesordnung sind.
Die Eckpunkte im Überblick
Aspekt | Details |
---|---|
Betroffene Mitarbeiter | 200 Stammmitarbeiter |
Neues Geschäftsmodell | Saisonbetrieb für Gurken, Einstellung des ganzjährigen Betriebs |
Produktionsstandorte | Golßen bleibt, Schöneiche wird geschlossen |
Markenname | Spreewälder Gurken, seit 1999 in der EU geschützt |
Mindestlohn | Anstieg auf 14,60 Euro bis 2027, aktuell 12,82 Euro |
Die Brandenburger Verwaltung hebt die Notwendigkeit von guter Saisonarbeit hervor. Besonders jetzt, wo die Branche auf Saisonkräfte angewiesen ist, macht der Druck durch die Erhöhung des Mindestlohns einige der bisherigen Lösungen fraglich. Ein Dialog zwischen Arbeitgebern und dem Land soll fairere Bedingungen und die Rückkehr qualifizierter Saisonkräfte fördern, während negative Auswirkungen auf die Produktion befürchtet werden.
Die gesamte Situation im Spreewald ist geprägt von Umbrüchen und tiefen Einschnitten in die lokale Wirtschaftsstruktur. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der Spreewaldkonserve steht ein harter Weg bevor und die Region muss sich auf die bevorstehenden Veränderungen einstellen.