Frühjahrsspaziergang im Trochel: Ein Blick in die Waldgeschichte!

Trochel, Deutschland - Am 2. Mai 2025 luden das Forstamt Rotenburg und die BUND-Kreisgruppe Rotenburg/Wümme zu einem Frühjahrsspaziergang im Forstort Trochel ein. Unter dem Titel „Ein Frühjahrsspaziergang mit dem Förster durch den Trochel“ nahmen rund 20 Interessierte bei bestem Wetter an der Veranstaltung teil. Die Führung oblag Forstamtsleiter Georg Bosselmann und Revierleiter Holger Orthmann, die den Teilnehmern interessante Einblicke in die Waldsituation in Deutschland und Niedersachsen sowie die Arbeit des Forstamts Rotenburg gaben.

Der Trochel war früher landwirtschaftlich geprägt und wurde ab etwa 1880 schrittweise von der preußischen Forstverwaltung aufgeforstet. Heute erstrecken sich mehr als 560 Hektar strukturreiche Wälder im Trochel. Holger Orthmann erklärte zudem die Eichenwirtschaft in der Region, die Geduld und langfristige Pflege erfordert. Besonders erwähnenswert ist, dass rund 13 Prozent der Waldfläche im Trochel unter Prozessschutz stehen, was bedeutet, dass sich diese Flächen ohne menschliche Eingriffe entwickeln. Die Veranstaltung diente auch der Diskussion über die Renaturierung der Wiedau, die seit 1992 im FFH-Gebiet „Wümmeniederung mit Rodau, Wiedau und Trochelbach“ umgesetzt wird.

Förderung des Verständnisses für den Wald

Die Exkursion förderte das Verständnis der Teilnehmer für den Wald als Lebensraum, Wirtschaftsfaktor und Erholungsort. Das Feedback der Teilnehmenden fiel überwiegend positiv aus, darunter auch von jenen, die anfangs kritisch waren. Bosselmann betonte die positiven Auswirkungen forstlichen Handelns auf die Landschaft und Biodiversität über Generationen hinweg.

In einem weiteren Kontext zu Prozessschutz zeigt eine Recherche auf Nationalpark Schwarzwald, dass dieser Ansatz bedeutet, dass die Natur sich selbst überlassen wird, und in zuvor bewirtschafteten Wäldern kein Holz mehr genutzt wird. Auf diese Weise erfolgt eine natürliche Waldentwicklung, bei der Bäume bis zu mehrere Hundert Jahre alt werden können, bevor sie absterben. Absterbe- und Zerfallsprozesse geschehen über lange Zeiträume und führen zur Anreicherung von stehendem und liegendem Totholz, was die Baumartenzusammensetzung im Wald vielfältiger macht.

Durch die Schaffung von Lücken im Kronendach können unterschiedliche Lichtverhältnisse entstehen, die die Artenvielfalt im Wald fördern. Solche Prozesse unterstützen die Entstehung neuer Lebensräume für verschiedene Arten und tragen zur natürlichen Dynamik des Ökosystems Wald bei.

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Ort Trochel, Deutschland
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