Betrügerische Enkeltrick-Masche: Europäische Ermittler schlagen zu!

In einem europaweiten Einsatz wurden 391 Enkeltrick-Betrügereien verhindert. Die Polizei nahm 20 Verdächtige fest und zerschlug Callcenter.
In einem europaweiten Einsatz wurden 391 Enkeltrick-Betrügereien verhindert. Die Polizei nahm 20 Verdächtige fest und zerschlug Callcenter. (Symbolbild/NAG)

Ein europaweiter Schlag gegen die skrupellosen Enkeltrick-Betrüger! In den letzten Wochen haben Ermittler aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, Polen, der Schweiz, der Slowakei, Tschechien und Ungarn im Rahmen der sogenannten „Action Weeks“ einen massiven Einsatz gegen diese perfide Betrugsmasche unternommen. Zwischen dem 25. November und 6. Dezember wurden in insgesamt 391 Fällen Betrüttungen verhindert, was einem Schaden von über 4,85 Millionen Euro entspricht, so berichtete bz-berlin.de. Bei diesem großangelegten Einsatz, an dem täglich bis zu 1.000 Einsatzkräfte beteiligt waren, wurden 20 Mitglieder hochorganisierter Banden verhaftet. Um den Betrügern das Handwerk zu legen, koordinierten das Bundeskriminalamt (BKA) und Europol die Aktionen.

Die perfide Masche der Betrüger

Die Betrüger, oft aus Polen, rufen ihre meist älteren Opfer an und geben sich als Angehörige aus. Sie erschrecken die Opfern, indem sie behaupten, ein Familienmitglied habe einen tödlichen Unfall verursacht, und verlangen hohe Kautionszahlungen, um eine angebliche Inhaftierung abzuwenden. Ein Beispiel dafür ist der Fall einer 74-jährigen Frau aus Kassel, die Anfang Dezember 21.000 Euro sowie wertvollen Schmuck übergeben sollte. Nur durch schnelles Eingreifen der Polizei konnte ein Schaden von 55.000 Euro verhindert werden, wie auch merkur.de berichtete. Während der Aktionen in Berlin wurden weitere fünf Senioren um insgesamt 205.500 Euro betrogen.

In Warschau durchsuchten die Ermittler mehrere Callcenter und fanden dabei die Täter in flagranti bei ihren betrügerischen Anrufen. Aus einer Wohnung und einem Hotelzimmer heraus waren sie aktiv – insgesamt wurden dabei 20 Handys, sechs Laptops und wertvolle Uhren sichergestellt. Die Täter, die in Polen festgenommen wurden, liegen nun wegen ihrer Beteiligung an einer organisierten kriminellen Vereinigung auf der Anklagebank. Ihnen drohen Strafen von bis zu acht Jahren. Die internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden zeigte Erfolge, als auch in Posen weitere Callcenter aufgedeckt wurden, was die Infrastruktur dieser Betrugsmaschen erheblich schwächte.

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