Bundespräsident ehrt Dresdner Musikprojekt: Musaik für alle!

Deborah Oehler und Luise Börner erhalten das Verdienstkreuz für ihr Projekt „Musaik“, das Kindern aus Migrantenfamilien Kostenfreiheit in der musikalischen Ausbildung bietet.
Deborah Oehler und Luise Börner erhalten das Verdienstkreuz für ihr Projekt „Musaik“, das Kindern aus Migrantenfamilien Kostenfreiheit in der musikalischen Ausbildung bietet. (Symbolbild/NAG)

Prohlis, Deutschland - Am Montag fand ein wichtiges Treffen im Elterncafé der Jugendkunstschule Dresden im Stadtteil Prohlis statt, bei dem Deborah Oehler und Luise Börner, die Gründerinnen des Projekts „Musaik – Grenzenlos musizieren“, über den aktuellen Stand ihrer Initiative informierten. Die beiden engagierten Musikerinnen, die die Methode des venezolanischen „El Sistema“ nach Deutschland brachten, werden am Donnerstag mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgezeichnet. Diese Ehrung ist eine Anerkennung für ihre bemerkenswerte Arbeit, die sich auf die musikalische Bildung von Kindern aus sozial benachteiligten Verhältnissen konzentriert.

„Musaik“ wurde 2017 ins Leben gerufen und hat sich zu einem wichtigen sozialen Projekt entwickelt. Über 100 Kinder, darunter viele aus Flüchtlingsfamilien, erhalten hier kostenfreien Unterricht in Streich- und Blasinstrumenten. Aktuell nehmen Kinder aus 17 verschiedenen Nationen am Unterricht teil, wobei etwa 60% einen Migrationshintergrund haben. Oehler und Börner engagieren sich intensiv in der Einrichtung und führen Gruppenunterricht für jeweils 10 bis 30 Kinder durch, der in nahegelegenen Schulen stattfindet.

Kulturelle Integration durch Musik

In einem gesellschaftlichen Kontext, der zunehmend von Migration geprägt ist, betrachtet man Musik als ein effektives Mittel zur Förderung des Dialogs und zur Integration. Die Herausforderung, die Zuwanderer beim Erlernen der deutschen Sprache und im Verständnis der hiesigen Systeme haben, kann durch kreative und kulturelle Ansätze abgemildert werden. In diesem Sinne unterstützen Projekte wie „Musaik“ den sozialen Integrationsprozess und bieten eine Plattform für Kinder, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

Die Ganztagsaktivitäten dieses Projektes sind nicht nur auf den Unterricht beschränkt. Alle zwei bis drei Monate finden öffentliche Konzerte statt, die das Gelernte präsentieren und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Das nächste Konzert des Musaik-Orchesters ist für den 19. Juni angesetzt und findet in der Sporthalle der Oberschule in Dresdens Gamigstraße statt. Die aktuelle Produktion trägt den Titel „Von Damaskus nach Dresden“ und zeigt die verschiedenen kulturellen Hintergründe der Teilnehmer.

„Musaik“ ist nicht nur ein Bildungsangebot, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts in einer vielfältigen Gesellschaft. Die Werte interkultureller Begegnung werden unterstützt durch Institutionen wie die Sächsische Staatskapelle Dresden, die das Projekt zusätzlich fördern. Die Initiative spiegelt die wachsende Bedeutung künstlerischer Projekte in der Bildungs- und Integrationslandschaft Deutschlands wider. Verschiedene Organisationen und Verbände haben in den letzten Jahren die Notwendigkeit betont, Kunst und Kultur als zentrale Elemente für eine erfolgreiche Integrationskultur zu betrachten.

Für Oehler und Börner, die diese Vision mit viel Engagement und Herzblut umsetzen, ist die Auszeichnung eine Bestätigung ihrer Arbeit. Sie sind bestrebt, auch weiterhin Kindern aus ärmeren Familien eine hochwertige musikalische Ausbildung zu bieten und somit einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit zu leisten.

Besuchen Sie die Links für mehr Informationen zu dem Projekt: Sächsische.de, Volksstimme, Miz.org.

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Ort Prohlis, Deutschland
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