Deutschland im Wandel: Digitalisierung und Dekarbonisierung jetzt anpacken!

Kassel, Deutschland - Am 26. Februar 2025 übergab die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) ein wichtiges Gutachten an die Bundesregierung, das die Notwendigkeit zur Stärkung von Digitalisierung und Dekarbonisierung in Deutschland hervorhebt. Diese beiden Aspekte, so die zentrale Botschaft, sind entscheidend für eine zukunftsfähige Beschäftigung im Rahmen von Innovationsprozessen. Laut den Analysen der EFI zeigt sich in Deutschland jedoch ein durchwachsenes Bild in Bezug auf die Technologieentwicklung. Insbesondere beim Thema Patentanmeldungen in essentiellen Technologiefeldern der Digitalisierung hat Deutschland Aufholbedarf, während es in der Spitzengruppe bei Patenten zur Dekarbonisierung liegt. Dies wurde in einem Bericht von der Universität Kassel festgehalten.

Im Kontext der aktuellen Herausforderungen stehen viele Arbeitsplätze auf der Kippe. Immerhin war 2022 mehr als jeder dritte Beschäftigte in einem automatisierbaren Beruf tätig, während jeder sechste einer umweltschädlichen Beschäftigung nachging, die vom Strukturwandel gefährdet ist. Besonders intensiv betroffen sind oftmals Berufe im verarbeitenden Gewerbe. Diese Transformation erfordert, so die EFI, ein aktives Begleiten des Strukturwandels durch die Politik, die einerseits digitale sowie klimaschonende Innovationen fördern und gleichzeitig die digitale Infrastruktur und Datennutzung ausbauen sollte.

Herausforderungen in der Arbeitswelt

Die Herausforderungen durch Digitalisierung, Dekarbonisierung, den demografischen Wandel und De-Globalisierung gestalten sich komplex. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft glauben nur 6 Prozent der befragten Unternehmer nicht, von diesen Veränderungen betroffen zu sein. Gleichzeitig erwarten zwei Drittel, dass Digitalisierung in den nächsten fünf Jahren für ihre Unternehmen von hoher Bedeutung sein wird. Seit 2012 ist die Zahl der IT-Experten in Deutschland um beeindruckende 92 Prozent gestiegen, was das immense Potenzial des B2B-Marktes unterstreicht. Gleichzeitig wurde jedoch der Fachkräftemangel und Schwierigkeiten bei der Bewertung datengetriebener Geschäftsmodelle als erhebliche Herausforderungen identifiziert, wie im Arbeitswelt-Portal dargelegt.

In Anbetracht der Dekarbonisierung glauben 72 Prozent der Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle erfolgreich an die Anforderungen des European Green Deals anpassen zu können. Dabei handelt es sich häufig um Technologiewechsel oder Anpassungen bei den Energieträgern. Unternehmen müssen sich jedoch auch mit steigenden Kosten fossiler Brennstoffe auseinandersetzen, die CO2-intensive Produkte gefährden könnten – ein Umstand, der insbesondere die Branchen Chemie, Pharma und Metall betrifft.

Perspektiven für die Zukunft

Demografisch gesehen wird bis 2040 in Deutschland ein Rückgang von 8,8 Prozent in der Anzahl der Fachkräfte prognostiziert. Dies betrifft besonders den MINT-Bereich, in dem 83 Prozent der Mitarbeitenden in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen über entsprechende Qualifikationen verfügen. Unternehmen sind sich einig, dass Investitionen in Bildung und die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte auch angesichts der bevorstehenden Herausforderungen unerlässlich sind. Diese Erkenntnisse wurden auch in einer aktuellen Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft zusammengetragen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die deutschen Unternehmen vor großen Herausforderungen stehen, die durch den Krieg in der Ukraine, die Energiepreiskrise sowie geopolitische Unsicherheiten weiter verstärkt werden. Der Handlungsbedarf in den Bereichen Klimaschutz, Energiewende und Digitalisierung ist eindeutig, und es bedarf massiver Investitionen in Infrastruktur und Ausbildung, um die Zukunft der Arbeitswelt nachhaltig zu gestalten.