Digitaler Wandel: Die elektronische Patientenakte kommt nach Ulm!
Heidenheim, Deutschland - Am 29. April 2024 wurde die elektronische Patientenakte (ePA) für gesetzlich versicherte Personen in Deutschland eingeführt. Mit dieser entscheidenden Maßnahme soll die Patientenversorgung revolutioniert werden. Laut SWR befinden sich die Kliniken und Arztpraxen in Baden-Württemberg jedoch noch in der Umsetzungsphase, die durch eine Übergangsfrist bis zum 1. Oktober 2024 begleitet wird. In dieser Zeit wird erwartet, dass die flächendeckende Nutzung der ePA eingeführt wird.
In Heidenheim wird bereits die technische Infrastruktur für die Verwendung der Software vorbereitet. Außerdem stehen Schulungen für die Mitarbeiter auf dem Plan. Auch die Unikliniken in Baden-Württemberg arbeiten an der Implementierung, sehen sich jedoch einigen Herausforderungen gegenüber. So ist das System der ePA primär auf die Bedürfnisse von Arztpraxen ausgerichtet, was Anpassungen für Kliniken erforderlich macht. Die Ulmer Uniklinik hat die ePA bis dato noch nicht implementiert, plant jedoch Tests in den kommenden Wochen.
Aktuelle Nutzung und Vorteile der ePA
Bislang nutzen fast 95 Prozent der Versicherten die ePA, die jedoch noch freiwillig ist. Die Patienten haben die Möglichkeit, über eine mobile App ihre Daten eigenständig zu verwalten und festzulegen, welche Informationen sie teilen wollen. Zu den speichernbaren Informationen gehören Impfpässe, Organspendeerklärungen, Befunde und Röntgenaufnahmen. Die Widerspruchsrate der Patienten liegt derzeit bei etwa 5 Prozent, was darauf hinweist, dass die Akzeptanz der neuen Technologie weitestgehend gegeben ist.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach betont, dass die ePA die Medizin erheblich verändern wird. Wie das Bundesgesundheitsministerium informiert, ermöglicht die ePA einen schnelleren Zugriff auf Patienteninformationen und somit präzisere Diagnosen. Trotz dieser positiven Aspekte äußert die Landesärztekammer Bedenken bezüglich praktischer Erfahrungen und möglicher Widerstände bei Ärzten.
Digitalisierung im Gesundheitswesen – Ein umfassender Wandel
Die ePA ist lediglich ein Baustein in der umfassenden Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland. Wie in der Bundeszentrale für politische Bildung dargestellt, halten Experten das Potenzial digitaler Anwendungen für enorm. Diese neue Technologie verdrängt nicht nur traditionelle Arbeitsweisen, sondern hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Patientenversorgung und das gesamte Gesundheitssystem. Gleichzeitig erfordert diese Entwicklung auch die Auseinandersetzung mit neuen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und die Sicherstellung der Nutzerakzeptanz.
Die nächsten Monate und der Übergang bis zum Oktober 2024 werden entscheidend dafür sein, wie gut die ePA und ähnliche digitale Lösungen im Gesundheitswesen angenommen werden und wie sie letztlich die medizinische Versorgung der Bevölkerung beeinflussen können.
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Ort | Heidenheim, Deutschland |
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