Die Zukunft der Arbeit: So gelingt die digitale Teamzusammenarbeit!
Siegen, Deutschland - Wirtschaftsinformatiker*innen der Universität Siegen arbeiten aktuell an einem aufsehenerregenden Projekt, das darauf abzielt, die Wahrnehmung virtueller Kolleg*innen in hybriden Arbeitsstrukturen zu verbessern. Mit einer Förderung von 1,6 Millionen Euro, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Europäischen Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) zur Verfügung gestellt wird, soll das Projekt PRAESCO die Asymmetrie zwischen vor Ort anwesenden und online teilnehmenden Mitarbeitenden untersuchen. Projektleiter Prof. Dr. Marc Hassenzahl hebt die Bedeutung von vertrauensbasierter Zusammenarbeit hervor, insbesondere in komplexen Arbeitsfeldern, die durch hybride Modelle zunehmend geprägt sind. Rund 380.000 Euro der Fördermittel fließen an die Universität Siegen.
Die Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung belegt, dass Mitarbeitende im Homeoffice oft schlechtere Aufstiegschancen haben und als weniger engagiert gelten. Diese Ergebnisse zeigen die Herausforderungen auf, die mit der zunehmenden Verbreitung von hybriden Arbeitsmodellen verbunden sind, die seit der COVID-19-Pandemie in vielen Unternehmen Einzug gehalten haben. In diesem Zusammenhang ist die Frage, wie effizient Zusammenarbeiten gelingt, besonders relevant, da Unternehmen auf mehr Präsenz setzen, während Mitarbeitende die Flexibilität des mobilen Arbeitens schätzen, wie auch KPMG berichtet.
Technologie zur Verbesserung der Zusammenarbeit
Das Forschungsteam konzentriert sich auf die Entwicklung technischer Lösungen für strukturierte hybride Meetings sowie die spontane Büro-Zusammenarbeit. Ein zentrales Ziel ist die Entwicklung eines interaktiven Geräts, das visuelle Signale, wie farbiges Licht, nutzen könnte, um die Präsenz online zugeschalteter Teammitglieder zu betonen. Dies soll dazu beitragen, die Zusammenarbeit über räumliche Trennungen hinweg zu verbessern. Die Einbindung von zukünftigen Nutzer*innen in den Entwicklungsprozess ist ebenfalls vorgesehen. Panels aus Führungskräften und Mitarbeitenden aus agilen Arbeitsumfeldern sollen gebildet werden, um die Bedürfnisse des Teams optimal zu erfassen.
Parallel dazu empfiehlt Provalida konkrete Maßnahmen, um in der digitalen Arbeitswelt gesund zu bleiben. Dazu gehören klare Unternehmensziele, effektive Kommunikation und der Einsatz digitaler Tools zur Förderung der Zusammenarbeit. Achtsamer Umgang mit Projektmanagement-Systemen trägt zu einem besseren Wissensaustausch bei und fördert den Teamspirit.
Die Zukunft der hybriden Arbeitsmodelle
Hybrides Arbeiten ist mittlerweile mehr als nur eine Übergangsphase; es hat sich als das neue Normal etabliert. In der globalen Arbeitswelt gilt es, die Stärken hybrider Ansätze zu nutzen, um interdisziplinäre Kooperation zu fördern. Unternehmen sollten ihre Strukturen anpassen und Verantwortung klar verteilen, um Silos abzubauen, die Innovationen oft bremsen. KPMG skizziert vier wesentliche Punkte, um Organisationen zukunftsfähig zu machen: die Anpassung des Target Operating Models (TOM), die Unterstützung agiler Strukturen, die Einführung teamorientierter Leistungskennzahlen und die Bereitstellung moderner technischer Infrastruktur.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass hybride Arbeitsmodelle, wie sie im Rahmen des Projekts PRAESCO erforscht werden, weiterhin an Bedeutung gewinnen werden. Es besteht ein dringender Bedarf, alte Denkmuster abzulegen und neue Wege der Zusammenarbeit zu erproben, um erfolgreich in der digitalen Zukunft agieren zu können.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Siegen, Deutschland |
Quellen |