Digitaler Unterricht: Neues Projekt schafft Vertrauen in Datenschutz!

Kassel, Deutschland - Das Forschungsprojekt DIRECTIONS, das am 1. Dezember 2021 gestartet ist, zielt darauf ab, einen klaren Orientierungsrahmen im zunehmend komplexen Markt der digitalen Bildungslösungen zu schaffen. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 6,3 Million Euro, entwickelt das Projekt relevante Standards und Kriterien für Datenschutz zertifizierte schulische Informationssysteme. Die Universität Kassel berichtet, dass das Projekt insbesondere Schulen, Schulträgern und Anbietern von Bildungstechnologien helfen soll, verantwortungsvoll mit sensiblen Informationen umzugehen und so ein sicheres digitales Lernumfeld zu schaffen.
Ein zentrales Element des Projekts ist die Einführung einer Selbstverpflichtungserklärung, die es Anbietern von digitalen Bildungslösungen ermöglicht, ihre Verantwortung in Bezug auf den Datenschutz zu demonstrieren. Diese Erklärung soll die Vergleichbarkeit der Lösungen fördern, Vertrauen schaffen und die Wahrnehmung der Sicherheitsstandards erhöhen. Erster Teilnehmer ist die SBE network solutions GmbH, die die Selbstverpflichtung mit ihrer Schulserverlösung LogoDIDACT umgesetzt hat. Weitere Anbieter wie n-21 und SMART Technologies haben ebenfalls Interesse signalisiert, bald zu folgen.
Ein umfassender Kriterienkatalog
Der Kriterienkatalog, der unter der Leitung von Prof. Dr. Gerrit Hornung an der Universität Kassel entwickelt wurde, legt klare Datenschutzanforderungen fest. Anbieter aus verschiedenen Bereichen wie Identitätsmanagement und Lernmanagement haben bereits die Erprobungsphase durchlaufen und sollen bis zum Sommer 2025 in ein formales Zertifizierungsverfahren nach Artikel 42 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) überführt werden. Dieses Verfahren wird dann bei der Deutschen Akkreditierungsstelle sowie den Datenschutzaufsichtsbehörden eingereicht.
Das Projekt hat eine laufzeit bis zum 30. November 2027 und ist Teil einer größeren Initiative zur Entwicklung eines umfassenden Datenschutz-Zertifizierungsansatzes für schulische Informationssysteme. Das KIT hebt hervor, dass es in verschiedenen Ausbaustufen geplant ist, ein Gütesiegel zu entwickeln, das letztendlich zu einer anerkannten Datenschutzzertifizierung führen soll.
Datenschutz im Bildungsbereich
Die Notwendigkeit des Datenschutzes in Bildungseinrichtungen ist nicht neu, doch die neuen digitalen Technologien bringen zusätzliche Herausforderungen mit sich. Ein Überblick über den Datenschutz in Bildungseinrichtungen zeigt, dass Datenströme in Schulen und Kitas vielfältig und mehrere Akteure betroffen sind. Hierbei müssen beispielsweise Erzieher die Entwicklung von Kindern dokumentieren, was sowohl in Papierform als auch elektronisch erfolgen kann. Dies erfordert einen sorgfältigen Umgang mit personenbezogenen Daten gemäß den Anforderungen der DSGVO.
DIRECTIONS plant, ab 2026 einen messbaren Einfluss auf den Markt für digitale Bildungslösungen zu haben. Das Projektteam, bestehend aus Experten wie Ali Sunyaev, Sebastian Lins und anderen, legt weiterhin großen Wert darauf, dass alle System-Anbieter die Selbstverpflichtungserklärung annehmen können. Auf diese Weise sollen nachhaltige Datenschutzpraktiken in Schulen gefördert und das Vertrauen in digitale Lösungen gestärkt werden.
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Ort | Kassel, Deutschland |
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