Frauen in der Politik: Drei Ortschefinnen berichten von ihren Wegen

Herschweiler-Pettersheim, Deutschland - In der deutschen Kommunalpolitik sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert. Trotz Fortschritten in den letzten Jahrzehnten zeigt eine Analyse, dass der Frauenanteil in politischen Ämtern besonders auf kommunaler Ebene nach wie vor gering ist. Margot Schillo, die Ortsbürgermeisterin von Herschweiler-Pettersheim, hebt hervor, dass viele Frauen ihre politische Karriere oft erst spät beginnen, häufig motiviert durch persönliche Engagements, wie sie es selbst vor elf Jahren tat. Schillo begann ihren politischen Werdegang im Elternbeirat ihrer Kita und avancierte über die Schulelternsprecherin in den Ortsgemeinderat.

Entschlossenheit und Engagement sind für Schillo entscheidend. Sie betont, dass viele Frauen, die sich politisch engagieren wollen, oft durch familiäre Verpflichtungen eingeschränkt sind. „Ich verstehe, dass viele Mütter mit kleinen Kindern kein politisches Amt anstreben können“, erklärt sie und verweist auf die wertvolle Familienzeit, die häufig in die Zeit politischer Sitzungen fällt. Zu diesem Punkt ist es wichtig zu erwähnen, dass der Frauenanteil im Deutschen Bundestag seit über 20 Jahren bei etwa einem Drittel stagniert, was die Herausforderungen für weibliche Politikerinnen verdeutlicht, wie die Bundesstiftung Gleichstellung berichtet.

Der Werdegang von Margot Schillo

Der persönliche Antrieb von Schillo könnte als Beispiel für andere Frauen dienen, die sich in der Politik engagieren wollen. Ihre Erfahrungen illustrieren, wie wichtig es ist, Vorbilder in der Politik zu haben. Wie Schillo erlebte viele Frauen die ersten Schritte in der Politik über familiäre Kontakte oder lokale Gemeinschaftsinitiativen. Oft werden sie ermutigt, aktiv zu werden, was zeigt, dass der Wunsch, sich zu engagieren, bei Frauen vorhanden ist.

Trotz der Herausforderungen stehen Frauen in der Bundesrepublik nicht allein. Die Geschichte der politischen Beteiligung von Frauen ist geprägt von langem Kampf und vielen Meilensteinen. Elisabeth Selbert setzte sich bereits 1949 für die rechtliche Gleichstellung im Grundgesetz ein und legte damit den Grundstein für die Gleichberechtigung der Geschlechter in Deutschland. Der Frauenanteil im Deutschen Bundestag blieb jedoch lange Zeit niedrig: 1972 lag er bei nicht einmal 6% und auch in den folgenden Jahrzehnten war er oft unter 15%.

Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven

Die Entwicklung hat sich in den letzten Jahren nur langsam verbessert. Der durchschnittliche Frauenanteil in Kommunalparlamenten lag 1979 bei etwa 11% und stagnierte seit 2000 bei rund 25%, was die Schwierigkeiten zeigt, die Frauen in der Politik nach wie vor haben. Probleme wie die politische Kultur, die oft patriarchalisch geprägt ist, und informelle Entscheidungsstrukturen bieten zusätzliche Barrieren für Frauen, sich in der Politik zu etablieren und langfristig Karriere zu machen, erklärt die Bundeszentrale für politische Bildung in ihrer Analyse zu 50 Jahren Frauen in der Politik.

Die Notwendigkeit für eine gleichberechtigte Repräsentanz von Frauen in der Politik ist evident. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung zusammenfasst, hängt die politische Teilhabe von Frauen eng zusammen mit gesellschaftlicher Gleichheit. Es ist essenziell, eine Politik der Geschlechtergleichheit zu verfolgen, die auch künftig Frauen ermutigt und in ihren Bestrebungen unterstützt. Die Erfahrungen von Margot Schillo und anderen Frauen verdeutlichen, dass mit dem notwendigen Willen und Engagement eine Veränderung herbeigeführt werden kann.

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Vorfall Regionales
Ort Herschweiler-Pettersheim, Deutschland
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