Frauenpower in Sachsen-Anhalt: Sichtbarkeit sozialer Innovatorinnen steigern!
Magdeburg, Deutschland - In einem aktuellen Forschungsprojekt untersucht ein interdisziplinäres Team unter Leitung der Professur für Ingenieurpädagogik und Didaktik der technischen Bildung sowie dem Lehrstuhl für Logistik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die Rolle von Frauen bei sozialen Innovationen. Das Projekt mit dem Titel INNOVATORIN zielt darauf ab, gesellschaftliche, kulturelle und individuelle Faktoren zu identifizieren, die die Sichtbarkeit innovativer Frauen beeinflussen. Dies ist besonders wichtig, da Frauen eine zentrale Rolle in sozialen Innovationen spielen, ihre Leistungen jedoch oft nicht ausreichend anerkannt werden, wie unimagazin.ovgu.de berichtet.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Projekt mit rund 500.000 Euro. Ein Schwerpunkt des Vorhabens liegt auf sozialen Innovationen, in denen Frauen oftmals aktiver und in Führungspositionen tätig sind als in technologischen Innovationen. Soziale Innovationen sind definiert als neue, tragfähige und nachhaltige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen, die das Zusammenleben verbessern.
Forschung und Methodik
Im Rahmen des Forschungsprojekts wird das Team rund 40 Frauen in Sachsen-Anhalt befragen, die in sozialen Innovationsprojekten tätig sind. Diese umfassen Gründerinnen sozialer Unternehmen, Leiterinnen von Non-Profit-Organisationen und Initiatorinnen gemeinnütziger Projekte. Zusätzlich werden zehn Interviews mit Medienschaffenden durchgeführt, um weitere Perspektiven zu gewinnen.
Die Methodik umfasst qualitative Interviews, die individuelle Erfahrungen und wahrgenommene Barrieren sowie erfolgreiche Strategien zur Sichtbarkeitssteigerung erfassen sollen. Ein gestaltungsorientierter Ansatz wird verfolgt, um ein Umsetzungsmodell zu entwickeln, das verschiedene Akteurinnen und Akteure einbezieht. Die Ergebnisse des Projekts sollen bis Ende 2027 in Form eines Leitfadens veröffentlicht werden, der Maßnahmen zur Verbesserung der Sichtbarkeit von Frauen in sozialen Innovationsfeldern aufzeigen wird.
Herausforderungen für Frauen in der Wissenschaft
Trotz ihrer hohen Ausbildungsniveaus sind Frauen in Deutschland in akademischen Positionen unterrepräsentiert. Laut Angaben des BMBF nimmt der Anteil von Frauen in der Hochschulausbildung mit jedem Schritt auf der akademischen Karriereleiter ab, ein Phänomen, das als „Leaky Pipeline“ bezeichnet wird. So liegt der Anteil von Doktorandinnen bei 46%, der von Habilitandinnen bei 37% und der von Professorinnen nur bei 29%.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung mehrere Initiativen ins Leben gerufen, darunter das Professorinnenprogramm, das 2023 in die vierte Programmphase gestartet ist und ein Fördervolumen von 320 Millionen Euro umfasst. Ziel ist es, die Gleichstellung an Hochschulen voranzutreiben und einen höheren Frauenanteil in allen Karrierestufen zu erreichen.
Die Bedeutung von Diversität in der Forschung
Vielfalt in Wissenschaft und Forschung ist entscheidend für internationale Wettbewerbsfähigkeit und bessere Forschungsergebnisse. Im MINT-Bereich, der traditionellen Hochburgen technischer Herausforderungen, ist der Frauenanteil im Studienbereich 2022 bei lediglich 32,4% und unter Patentanmeldungen bei 7,6% angesiedelt. Initiativen wie MissionMINT sollen junge Frauen unterstützen, ihre Karriere in MINT-Fächern zu verfolgen.
Das BMBF fördert auch geschlechtergerechte Aspekte in der Forschung, da diese als wesentlich für exzellente Forschungsergebnisse betrachtet werden. Um die Sichtbarkeit von Frauen in Wissenschaft und Innovation zu erhöhen, setzen zahlreiche Programme an, die auf eine Stärkung der Diversität und die Verbesserung der Forschungsqualität ausgerichtet sind.
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Ort | Magdeburg, Deutschland |
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