KI im Studium: Wie Prüfungen die Zukunft der Lehre prägen werden!
Hagen, Deutschland - In einer Veranstaltung an der FernUniversität Hagen beschäftigten sich Experten mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der akademischen Lehre und den Herausforderungen, die sich dabei für Prüfungen ergeben. Dr. Angela Schröder und Andreas Giesbert plädierten für einen proaktiven Umgang mit KI-Tools und betonten die Notwendigkeit, diese Technologien konstruktiv zu nutzen. „KI sollte nicht kategorisch abgelehnt werden“, betonte Schröder. Ziel sei es, klassische wissenschaftliche Methoden zu vermitteln, damit Studierende in der Lage sind, relevante KI-Tools zu wählen, um ihre Lernprozesse zu unterstützen.
Das Symposium mit dem Titel „Prüfen trotz und mit KI“ behandelte die Integration von KI in Prüfungen und die rechtlichen Rahmenbedingungen, die damit verbunden sind. Auf der Agenda stand unter anderem die Diskussion über die zukünftige Gestaltung von Prüfungsformaten. Giesbert äußerte Bedenken bezüglich des Einsatzes von KI in Einführungsmodule, wo grundlegendes Wissen abgefragt wird. Zudem betonte er die Bedeutung der digitalen Beaufsichtigung von Online-Klausuren, um den Einsatz von Hilfsmitteln zu kontrollieren.
Prüfungsformen und Chancengerechtigkeit
Die Experten wiesen darauf hin, dass Prüfungen auch einfachere Aufgabenformen beinhalten sollten, um Chancengerechtigkeit zu gewährleisten. Ein interessantes Beispiel aus der Diskussion war die Analyse eines von ChatGPT verfassten Textes durch die Studierenden. In diesem Kontext wurden Portfolio-Prüfungen als eine Möglichkeit genannt, die Nutzung von KI-Tools zu integrieren, wobei die Studierenden gleichzeitig zur Dokumentation ihrer Nutzung verpflichtet werden sollen.
Die Universität Erfurt erforscht ebenfalls den Einfluss generativer KI auf Prüfungsleistungen. Laut einer Untersuchung variiert dieser Einfluss je nach Aufgabenstellung. Generative KI erweist sich als besonders effektiv bei Aufgaben, die vorhandenes Wissen zusammenfassen, birgt jedoch gleichzeitig eine hohe Gefahr von Täuschungen und Plagiaten.Die Universität Erfurt hat daher Richtlinien entwickelt, um die Integrität der Prüfungen zu wahren: Studierende müssen dokumentieren, welche KI-Tools sie genutzt haben und unter welchen Bedingungen diese Verwendung erlaubt ist.
Die Zukunft der Lehre
Zusätzlich müssen Lehrende im Umgang mit KI geschult und befähigt werden, um den Einsatz solcher Technologien sinnvoll zu gestalten. Es wird empfohlen, dass die Nutzung von KI-Tools zu Beginn der Lehrveranstaltung klar kommuniziert wird. Mündliche Prüfungen könnten als Ergänzung zur schriftlichen Arbeit fungieren, um den Studierenden eine fundierte Auseinandersetzung mit den Themen zu ermöglichen.
Ein Gesichtspunkt, der immer wieder zur Sprache kommt, ist die Rolle von KI-Tools für Nichtmuttersprachler:innen. Diese können den Zugang zur wissenschaftlichen Sprache erleichtern und den Studierenden helfen, aktive Teilhabe am akademischen Diskurs zu erlangen. Der Einsatz von KI in der Lehre kann darüber hinaus auch dabei unterstützen, Erhebungsinstrumente zu entwickeln und Daten auszuwerten, wie es in empirischen Projekten notwendig ist.
Die Diskussion um die Rolle von KI in der Bildung bleibt spannend und wird auch in Zukunft zentrale Fragen zur Qualität, Integrität und Chancengleichheit in der akademischen Lehre aufwerfen. Der Austausch und die Entwicklung klarer Verwendungskonzepte sind entscheidend, um den maximalen Nutzen aus diesen Technologien zu ziehen und samtidigt die Herausforderungen zu meistern. Weitere Informationen dazu wurden in einem Diskussionspapier zusammengestellt, das auf der Seite des KI-Campus verfügbar ist.KI-Campus bietet dazu umfassende Perspektiven und Handlungsempfehlungen.
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Ort | Hagen, Deutschland |
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