Lehrer-Proteste in Sachsen: Widerstand gegen Bildungsverschlechterung!
Leipzig, Deutschland - Am 10. April 2025 finden in Sachsen landesweite Proteste gegen die geplanten Maßnahmen des Kultusministeriums statt, die von Lehrern, Eltern und Schülern als Bedrohung der Bildungsqualität wahrgenommen werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat ihren Mitgliedern zur Teilnahme an den Demonstrationen aufgerufen, die bereits zwischen dem 8. und 10. April in mehreren Städten stattfanden. Unter dem Motto „Schulen am Limit – Gute Bildung statt Überlastung“ wurden Veranstaltungen in Leipzig, Chemnitz und Dresden organisiert, um gegen die Verschlechterung der Ausbildungsbedingungen zu protestieren. In Leipzig beispielsweise versammelten sich am Dienstag etwa 1500 Menschen vor dem Landesamt für Schule und Bildung, während in Chemnitz am Mittwoch rund 800 Personen am Karl-Marx-Monument demonstrierten.
Die GEW kritisiert das Maßnahmenpaket scharf und bezeichnet es als schädlich für die Bildungsqualität in Sachsen. Laut Burkhard Naumann, dem Vorsitzenden der GEW Sachsen, verschärfen die neuen Maßnahmen die ohnehin schon angespannte Lage an den Schulen. Die Gewerkschaft befürchtet eine Erhöhung der Arbeitsbelastung für Lehrkräfte und eine Absenkung der Bildungsqualität. Die Hauptkritikpunkte liegen insbesondere bei den Einschnitten der Altersermäßigungen für Lehrer und der Anrechnungsstunden für besondere schulische Aufgaben, die überarbeitet werden sollen. Ein zentraler Punkt der neuen Regelungen sieht vor, dass ältere Lehrkräfte künftig mehr Stunden unterrichten müssen, da die Altersermäßigung nun erst ab 63 Jahren greift.
Ein Protest für bessere Arbeitsbedingungen
Die GEW und der Sächsische Lehrerverband (SLV) haben daher zu gemeinsamen Protestaktionen aufgerufen. Die erste Demonstration fand bereits am 8. April in Leipzig statt, gefolgt von einem weiteren Termin am 9. April in Chemnitz und einem abschließenden Protest am 10. April in Dresden vor dem Kultusministerium auf dem Carolaplatz. Die GEW fordert nicht nur die Rücknahme der bedenklichen Maßnahmen, sondern auch echte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte. Diese Forderungen kommen vor dem Hintergrund, dass in Sachsen derzeit circa 1400 vollzeitbeschäftigte Lehrer fehlen und die Schulen unter immensem Druck stehen.
In seiner Rolle als Kultusminister hat Conrad Clemens (CDU) 21 Maßnahmen vorgeschlagen, um den Unterrichtsausfall an Schulen zu reduzieren. Jedoch sind die Gewerkschaften skeptisch, dass mehr Frontalunterricht und weniger individuelle Förderung tatsächlich zu einer besseren Bildung führen können. Naumann warnt in diesem Kontext auch vor einem vorzeitigen Ausstieg von Lehrkräften aus dem Beruf. Der SVL-Vorsitzende Michael Jung bezeichnet die Maßnahmen als „Affront gegen die Lehrkräfte und Schulleitungen“ und fordert, dass die Schüler und Lehrer bei der Umsetzung von Reformen ernsthaft berücksichtigt werden.
Die GEW hofft, dass die Proteste die Notwendigkeit eines Dialoges zwischen dem Kultusministerium und den Lehrkräften verdeutlichen. Eine Entscheidung über die endgültige Umsetzung des Maßnahmenpakets soll bis Ende Mai getroffen werden, und die Gewerkschaften fordern bereits heute, echte Lösungen zu erarbeiten, die nicht auf dem Rücken der Lehrkräfte erfolgen.
Die aktuellen Proteste und die geplanten Demonstrationen sind ein klarer Ausdruck des Widerstands gegen die als unzumutbar empfundenen Maßnahmen. Die Schulen in Sachsen stehen am Limit, und die Beteiligten hoffen, dass der Druck der Öffentlichkeit das Kultusministerium zu einem Umdenken bewegt.
Für mehr Informationen zu den Protestaktionen und den neuesten Entwicklungen kann auf die Berichterstattung von Tag24, GEW Sachsen und Sächsische.de verwiesen werden.
Details | |
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Vorfall | Demonstration |
Ursache | Maßnahmen des Kultusministeriums |
Ort | Leipzig, Deutschland |
Quellen |