Neuer Forschungsimpuls für Lehramtsausbildung an der Uni Paderborn!
Paderborn, Deutschland - Die Universität Paderborn hat mit dem Start der Nachwuchsforschungsgruppe „PERFORM-LA“ ein bedeutendes Projekt zur Reform der Lehramtsausbildung auf den Weg gebracht. Unter der Leitung von Dr. Christoph Vogelsang, der am Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung – PLAZ-Professional School tätig ist, zielt das Projekt darauf ab, die Lehr- und Prüfungsverfahren handlungsnäher zu gestalten. Diese Initiative wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit circa 1,4 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von fünf Jahren.
Forschungsbefunde berichten, dass Lehramtsstudierende häufig Schwierigkeiten haben, grundlegendes Wissen in berufstypischen Situationen anzuwenden. Dies hat zur Folge, dass handlungsnahe Kompetenzen in der Lehre und den Prüfungen im Lehramtsstudium rar gesät sind. Im Vergleich dazu integriert die Mediziner-Ausbildung bereits erfolgreich handlungsnahe Prüfungs- und Lehrformate. Im Rahmen des Projekts werden Lehr- und Prüfungsverfahren für Bildungswissenschaften sowie die Fächer Englisch und Physik entwickelt, erprobt und analysiert.
Forschung und Entwicklung
Ein zentrales Element der Forschungsgruppe ist die Untersuchung der Akzeptanz performanznaher Formate bei Lehrenden und Studierenden. Prof. Dr. Bardo Herzig, Direktor der PLAZ-Professional School, bezeichnet die Einwerbung der Projektmittel als einen Erfolg und als einen wichtigen Baustein in der Lehrerbildungsforschung. Im Zuge dessen werden auch zwei Stellen für Doktorierende ausgeschrieben, während ab Herbst eine Post-Doc-Stelle geplant ist, um den weiteren Verlauf des Projekts zu unterstützen.
Die Initiative „PERFORM-LA“ ist ein Teil der umfassenderen Strategie der Bildungsforschung in Deutschland. Diese fokussiert sich auf die Voraussetzungen für gute Bildung für alle und verfolgt das Ziel, persönliche, kulturelle und berufliche Entfaltung sowie gesellschaftliche Teilhabe und wirtschaftliches Wachstum zu fördern. Das BMBF fördert Bildungsforschung mit dem Rahmenprogramm für empirische Bildungsforschung, das seit 2007 aktiv ist und jährlich rund 35 Millionen Euro zur Verfügung stellt.
Ziele und Handlungsfelder
Das Rahmenprogramm gliedert sich in vier Handlungsfelder: Kooperation für qualitativ hochwertige Bildung, Schlüssel- und Zukunftskompetenzen, Leben und Lernen in einer digitalen Welt sowie Vielfalt in der Bildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Übertragung von Forschungsergebnissen in die Bildungspraxis. Die enge Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Bildungspraktikern ermöglicht es, spezifische Bedarfe zu identifizieren und Lösungen zu erarbeiten.
Bildungsforschung liefert empirisch gesicherte Erkenntnisse, die für Politik, Verwaltung und die Praxis von entscheidender Bedeutung sind. Aktuell laufen über 100 Forschungsprojekte, die Themen wie Bildungsgerechtigkeit, Digitalisierung, Inklusion, Vielfalt, Qualität und sprachliche Bildung abdecken. Ingesamt hat das BMBF bereits 718 Forschungsprojekte gefördert, darunter 231 Verbundprojekte, um die Qualität des deutschen Bildungssystems nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Paderborn, Deutschland |
Quellen |