Neuer Hoffnungsschimmer: Lernen trotz Alzheimer – Studie von Dr. Berner!
Hagen, Deutschland - Dr. Nora Berner, Erziehungswissenschaftlerin an der FernUniversität in Hagen, hat in ihrer Promotion ein relevantes Thema untersucht: die Möglichkeiten des Lernens und der Bildung bei beginnender Alzheimerdemenz. Laut fernuni-hagen.de leben in Deutschland derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Diese Zahl könnte sich bis 2050 fast verdoppeln, was die Bedeutung der Forschung in diesem Bereich unterstreicht.
Bisher wurde die Thematik aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive kaum umfassend erforscht. Berner verfolgt in ihrer Arbeit eine biografische Erzählanalyse, um die leidvollen sowie lern- und bildungstechnischen Prozesse der betroffenen Personen zu verstehen. Der Fokus ihrer Forschung liegt auf dem Zusammenspiel zwischen Krankheitsverlauf und individueller Lebensführung, was die Komplexität der Erkrankung verdeutlicht.
Forschung zu Lern- und Bildungsprozessen
In ihrer Studie führte Berner biografisch-narrative Interviews mit 18 Probanden im Alter von 70 bis 92 Jahren durch, die an beginnender Alzheimerdemenz leiden. Diese Interviews deckten die Krankheits- sowie Lebensgeschichten der Teilnehmer auf und zeigen auf, dass trotz der Erkrankung individuelle Lernstrategien entwickelt werden können, um die Lebensqualität zu erhöhen. Während einige Betroffene die Erkrankung verharmlosen, suchen andere aktiv nach Informationen, um besser mit der Diagnose umgehen zu können, wie idw-online.de berichtet.
Berner kritisiert die vorherrschende Verlustperspektive in der Demenzforschung und plädiert für eine Fähigkeitsperspektive, die das Potenzial der Betroffenen in den Vordergrund stellt. Dies könne sowohl den Erkrankten als auch deren Angehörigen helfen, besser mit der Situation umzugehen. Zudem empfehlt Berner eine intensivere individuelle Förderung und Anerkennung von Angehörigen von Alzheimerdemenz-Patienten.
Kontext der Alzheimerforschung
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) unterstützt solche Forschungsprojekte und fördert die Integration von Menschen mit Demenz in zukünftige Studien. In diesem Kontext wurde 2022 das Projekt PraWiDem ins Leben gerufen, das eine Arbeitsgruppe „Demenz und Forschung“ gründete, die regelmäßig aktuelle Forschungsfragen diskutiert. Ziel ist es, den Fokus verstärkt auf die Versorgungsforschung zu richten, die für die betroffenen Personen direkt von Bedeutung ist. Mehr Informationen zu dieser und weiteren Forschungsförderungen können auf der Webseite der DAlzG konsultiert werden, wo auch die nächste Ausschreibung Anfang 2026 stattfinden wird, wie deutsche-alzheimer.de berichtet.
Die Ergebnisse von Berner’s Dissertation liefern einen bedeutenden Beitrag zur Bildungsdiskussion für ältere Menschen und schaffen Perspektiven für Bildungsanlässe für Personen mit Alzheimerdemenz. Auch der Dialog über den Umgang mit dieser Krankheit stellt einen wesentlichen Bestandteil der Studienergebnisse dar und bietet wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Bildung auch unter schwierigen Umständen gefördert werden kann.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Hagen, Deutschland |
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