Sind Ihre Girokonto-Gebühren zu hoch? Neues BaFin-Portal gibt Aufschluss!
Deutschland - Am 16. März 2025 steht die finanzielle Bildung und die Transparenz im Girokontomarkt im Fokus der Öffentlichkeit. Ein Girokonto ist für viele Menschen in Deutschland unverzichtbar, da es für alltägliche Finanztransaktionen genutzt wird. Banken wie die Sparkasse, Volksbank, ING, Commerzbank oder Postbank sind bei den Verbrauchern beliebt. Trotz der Vielzahl an Anbietern bleibt die Bereitschaft, das Konto zu wechseln, gering. Dies führt dazu, dass viele Verbraucher hohe Kontogebühren zahlen, wie der Verbraucherschützer Ron Perduss warnt.
Zur Verbesserung der Transparenz hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ein neues Vergleichsportal ins Leben gerufen. Das Portal listet nahezu 6.900 Kontenmodelle von rund 1.100 Anbietern und berücksichtigt dabei 27 Vergleichskriterien. Informationen zu monatlichen Gebühren, Kosten für Kreditkarten sowie Dispo-Zinsen sind auf dem Portal einsehbar. Die jährlichen Kosten für Girokonten können zwischen 50 und über 400 Euro liegen. Zudem bietet das BaFin-Portal spezielle Konten für Minderjährige, Auszubildende, Studierende, Rentner sowie Basiskonten für sozial benachteiligte Gruppen wie Obdachlose und Flüchtlinge an.
Finanzbildung in Deutschland
In einem weiteren zentralen Bereich, der Finanzbildung, hat die OECD am 13. Mai 2024 eine Bestandsaufnahme zur finanziellen Bildung in Deutschland veröffentlicht. Diese Analyse befasst sich mit dem Niveau der Finanzkompetenz innerhalb der Bevölkerung und dem Angebot an Finanzbildung. Studien belegen, dass die Finanzkompetenz in Deutschland international vergleichsweise gut ist, jedoch gibt es deutliche Lücken in bestimmten Bereichen und Zielgruppen. Besonders auffällig ist, dass Frauen sowie Menschen mit niedrigem Einkommen oft geringere Finanzkenntnisse aufweisen.
Eine zentrale Erkenntnis der OECD-Studie ist die Notwendigkeit einer nationalen Finanzbildungsstrategie, die im Herbst 2024 veröffentlicht werden soll. Finanzbildungsinitiativen adressieren häufig nicht die relevanten Themenschwerpunkte für das finanzielle Wohlergehen der Bürger und werden selten auf ihre Wirksamkeit evaluiert. Zudem ist fast die Hälfte dieser Initiativen nicht auf empirische Daten gestützt.
Handlungsbedarf identifiziert
Die Studie hebt fünf Themenfelder hervor, die für die finanzielle Bildung in Deutschland besonders wichtig sind:
- Langfristiges Sparen und Altersvorsorge
- Beteiligung am Kapitalmarkt
- Verantwortungsvolle Nutzung von Krediten
- Sichere Nutzung digitaler Finanzdienstleistungen
- Sustainable Finance
Ein bemerkenswerter Punkt ist, dass trotz 90% der Bevölkerung, die Geld zurücklegen, nur 18% in Kapitalmarktprodukte investieren. Zusätzlich fühlen sich weniger als die Hälfte der Erwachsenen im Umgang mit digitalen Finanzdienstleistungen sicher. Auch bei nachhaltigen Geldanlagen ist der Abstand groß: 65% haben davon gehört, jedoch besitzen nur 15% solche Produkte.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, empfiehlt die OECD eine stärkere Ausrichtung der Finanzbildungsinitiativen auf spezifische Bevölkerungsgruppen sowie die Verbesserung der Methodik. Diese Empfehlungen werden in die nationale Finanzbildungsstrategie aufgenommen, die die Bundesregierung plant, um die finanzielle Bildung in Deutschland nachhaltig zu fördern und die Finanzkompetenz der Bevölkerung zu erhöhen. Damit könnte das Thema Finanzbildung nicht nur breiter gefächert, sondern auch in effektiverer Weise angegangen werden, so die Ziele der Finanzbildungsinitiative, die im März 2023 ins Leben gerufen wurde.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Deutschland |
Quellen |