USAID Kultur-Schock: Chinas Aufstieg in Südostasien beginnt!

Aljazeera berichtet über den Rückgang der US-Hilfe in Südostasien und Chinas Steigerung des Einflusses durch alternative Hilfsstrategien.
Aljazeera berichtet über den Rückgang der US-Hilfe in Südostasien und Chinas Steigerung des Einflusses durch alternative Hilfsstrategien. (Symbolbild/NAG Archiv)

Kambodscha, Land - Die USA haben unter Präsident Donald Trump eine drastische Reduzierung ihrer humanitären Hilfe in Südostasien vorgenommen. Diese Entscheidung ermöglicht es China, seinen Einfluss in der Region auszubauen und könnte für Peking eine weiche Machtgewinnstrategie darstellen. Laut Al Jazeera hat die US-Regierung fast alle ausländischen Hilfen eingefroren und plant die Abschaffung der US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID). Im vergangenen Jahr gab USAID 860 Millionen US-Dollar für verschiedene Projekte in Südostasien aus, wozu auch importale Programme in den Bereichen Gesundheit und Biodiversitätsschutz gehörten.

Die Aussetzung dieser Hilfsprogramme könnte ein Vakuum schaffen, das China füllen kann. Analysten wie Yanzhong Huang warnen vor den Folgen, da die sozialen und humanitären Programme, die die Säulen der US-Weichmacht darstellen, nun mehr denn je gefährdet sind. In diesem Kontext hat China bereits 4,4 Millionen US-Dollar für ein Minenräumprojekt in Kambodscha bereitgestellt, das zuvor von den USA nicht mehr unterstützt wurde.

Die veränderte Dynamik in Südostasien

Die veränderte Hilfepolitik der USA führt zu Besorgnis unter südostasiatischen Führern, insbesondere in Ländern wie Vietnam, Indonesien und Thailand. Laut Yahoo ist der Rückgang der US-Hilfen mit einem gleichzeitigen Anstieg der chinesischen Einflussnahme verbunden. China verfolgt einen anderen Ansatz, der sich stark auf Infrastrukturprojekte im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI) konzentriert. Ungefähr 85 Prozent der chinesischen Hilfe in der Region bestehen aus nicht-konditionalen Krediten für Projekte im Bereich Energie und Transport. Kritiker beurteilen diese Strategie als potenzielle „Schuldenfalle“, was Peking jedoch energisch bestreitet.

Ein Blick auf die Entwicklungshilfe zeigt, dass China in den vergangenen Jahren seine Hilfe von 10 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 auf nur 3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 reduziert hat. Trotz dieser Senkung wird China immer noch als die einflussreichste Wirtschaftsmacht der Region wahrgenommen, auch wenn mehr als die Hälfte der Befragten Misstrauen gegenüber dem Land äußert. Das Interesse an gesundheitlicher und landwirtschaftlicher Unterstützung verdeutlicht Chinas Absicht, sein Hilfsmodell zu diversifizieren.

Chinas Soft Power in der Region

Das Konzept der Soft Power, das von Joseph Nye in den späten 1980er Jahren eingeführt wurde, beschreibt die Fähigkeit, das Verhalten anderer durch Attraktivität und Überzeugung zu beeinflussen. Chinas Umgang mit diesem Konzept ist jedoch einzigartig. Pekings Soft-Power-Strategien beinhalten eine Vielzahl von Öffentlichkeitsarbeitsmaßnahmen in den Bereichen Regierungsführung, Bildung und Wirtschaft, welche China als ein positives Vorbild in der Region positionieren. Diese Strategien werden durch die Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt, die darauf hinweist, dass Chinas politische Nichteinmischung wirtschaftlichen Fortschritt in autoritären und demokratischen Systemen begünstigt.

Die große Dominanz Chinas in Südostasien wird auch durch Handelswachstum und massive Investitionsprojekte gestärkt. Darüber hinaus strahlt Chinas behauptete Erfolge in der Armutsbekämpfung zusätzlich positiv auf sein Image aus. Chinesische Marken und kulturelle Diplomatie in Bereichen wie Musik und Literatur tragen zur Verbreitung seines Einflusses bei.

Die Situation in Südostasien stellt eine entscheidende Herausforderung für die USA dar. Während China von den Rückzügen der US-Hilfsprogramme profitiert, könnte die eigene wirtschaftliche Lage Chinas, einschließlich langsamen Wachstums und hoher Jugendarbeitslosigkeit, die langfristigen Ziele in der Region beeinträchtigen. Dies schafft sowohl Spannungen als auch Möglichkeiten in der geopolitischen Landschaft Südostasiens.

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Ort Kambodscha, Land
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