Zukunft im Hansebelt: Wie wir Fachkräfte für die Region gewinnen

Die Herausforderungen und Chancen im Hansebelt

Die Region Hansebelt hat sich das Ziel gesetzt, als führender Standort für Arbeitskräfte in Nordeuropa zu agieren. In einer jüngsten Wirtschaftsdiskussion während der Travemünder Woche wurden wesentliche Fragen zur Attraktivität der Region für Arbeitskräfte behandelt. Dabei kamen Experten zusammen, um Lösungsansätze für den Fachkräftemangel zu erörtern und die Bedeutung von Bildung und Zuwanderung hervorzuheben.

Veranstaltung als Wirtschaftsforum

Die IHK zu Lübeck und der HanseBelt e.V. organisierten gemeinsam den Talk „HanseBelt Summer Lunch meets IHK-Fokus Wirtschaft“, um mehr als 100 Unternehmensvertreter über zentrale wirtschaftliche Themen zu informieren. Moderiert wurde die Diskussion von Professor Dr. Thomas Straubhaar, einem angesehenen Wirtschaftsexperten, und Professor Dr. Arno Probst von Deloitte. Diese Plattform diente nicht nur dem Wissensaustausch, sondern auch der Vernetzung von Unternehmen und Fachleuten.

Die Bedeutung der Fachkräftebindung

Eine zentrale Erkenntnis aus der Diskussion war, dass die Region Hansebelt attraktive Bedingungen schaffen muss, um Fachkräfte nicht nur zu gewinnen, sondern sie auch langfristig zu binden. Professor Straubhaar betonte, dass besonders Frauen, Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund für die Region wertvolle Ressourcen darstellen. Der demografische Wandel und der Mangel an Arbeitskräften machen es notwendig, diese Gruppen aktiv anzusprechen und einzubinden.

Die Rolle der Bildung in der Fachkräftesicherung

Martina Weger, Leiterin der Hanse-Schule in Lübeck, hob die Wichtigkeit von Bildung hervor. Ihrer Meinung nach sollten Schulen nicht nur Fachwissen vermitteln, sondern auch soziale, digitale und internationale Kompetenzen fördern. Der Schlüssel zur Motivation junger Menschen liege darin, ihnen Verantwortung zu übertragen – diese Generation suche nach Sinnhaftigkeit in ihrem Beruf. „Jüngere wollen Sinnhaftigkeit erkennen und Aufgaben übernehmen dürfen“, erklärte Weger und wies darauf hin, dass dies die Bindung an den Arbeitgeber entscheidend stärken könne.

Integration und Sprachförderung

Ein Thema, das ebenfalls zur Sprache kam, war die Integration von Zuwanderern. Rocky Wüst von der Lübecker H. & J. Brüggen KG betonte, dass bereits Mitarbeiter aus 40 verschiedenen Nationen in seinem Unternehmen arbeiten. Dennoch sei die Sprachbarriere ein bedeutendes Hindernis für viele Bewerber. Zukünftig werde es entscheidend sein, sowohl die Sprachkenntnisse zu fördern als auch neue Konzepte zur Integration zu entwickeln, um das Potenzial der Zuwanderung zu nutzen.

Gemeinsame Verantwortung für die Region

Die Diskussion unterstrich, dass es für Unternehmen wichtig ist, eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen. Es reicht nicht mehr aus, sich nur auf die Fachlichkeit der Bewerber zu konzentrieren – auch die Unternehmenskultur und das interne Arbeitsumfeld spielen eine entscheidende Rolle. Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, fügte hinzu, dass die gewonnenen Erkenntnisse in der weiteren Arbeit zur Förderung des Standorts Hansebelt berücksichtigt werden.

Fazit: Perspektiven für die Region

Die Veranstaltung verdeutlichte die Herausforderungen, vor denen die Region steht, aber auch die Chancen, die sich durch eine innovative Herangehensweise an Bildung und Zuwanderung ergeben könnten. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Investitionen in Bildung und die Integration von unterschiedlichsten Arbeitskräften entscheidend sein werden, um die Region Hansebelt als attraktiven Standort für Fachkräfte zu positionieren.

NAG