Abschied von Stefan Obermüller: Das Gesicht der Stie-Alm verstorben

Brauneck, Lenggries, Deutschland - Stefan Obermüller, der bekannte Wirt auf der Stie-Alm in Lenggries, ist am 23. April 2025 im Alter von 63 Jahren plötzlich an einem Herzstillstand gestorben. Seine Leidenschaft für das Almbauerleben und seine gesellige Art machten ihn zu einer festen Größe in der Region. Obermüller lebte auf einer Höhe von 1500 Metern am Brauneck und war als Lenggrieser Original weithin geschätzt.

Obermüller war nicht nur Almbauer, sondern zeigte auch einen ausgeprägten sozialen Charakter. Besonders aktiv war er in sozialen Medien, wo er sein Interesse an der Natur und Wildtieren mit seinen Followern auf Facebook teilte. Seine Wurzeln lagen auf dem Ertlhof, wo er als viertes von fünf Kindern aufwuchs und schon früh seinen Eigensinn entfaltete.

Familie und Engagement

In seiner Jugend übernahm Obermüller Verantwortung für seine Familie, nachdem sein Vater und später sein Bruder verstarben. Als Mechaniker war er kreativ und setzte innovative Ideen um, wie eine Sprengbahn zur Lawinensprengung. Besonders am Winter und dem Skifahren interessiert, baute er die Stie-Alm kontinuierlich weiter aus, wo er mit seiner ersten Frau Evi drei Kinder und mit seiner zweiten Partnerin Claudia eine Tochter hatte. Mit seiner zweiten Ehefrau Veronika betrieb er eine Almkäserei und eine Schnapsbrennerei.

Obermüller war nicht nur ein Familienmensch, sondern auch in vielen lokalen Organisationen aktiv, darunter der Sportverein, die Feuerwehr und der Jagdverband. Zudem engagierte er sich in einem Wissenschaftsprojekt zur Steinwildumsiedlung und errichtete eine Kapelle aus Dankbarkeit nach einem Unfall beim Lawinensprengen. Aktuell ist die Stie-Alm geschlossen, jedoch plant die Familie, den Betrieb ab Mitte Mai 2025 wieder aufzunehmen.

Die Herausforderungen der Almwirtschaft

Das Leben auf der Alm ist oft eine Herausforderung. Neben der täglichen Arbeit, die das Melken der Kühe und die Versorgung der Tiere umfasst, bestehen auch plötzliche Wetterumschwünge und die Notwendigkeit, schnell auf Kälteeinbrüche zu reagieren. Diese realistischen Herausforderungen werden häufig von romantisierenden Darstellungen überschattet. In der Schweiz ziehen im Sommer etwa 17.000 Almhirten und Almhirtinnen mit 400.000 Kühen und 200.000 Schafen in die Berge, wobei der Mangel an Personal immer mehr Freiwillige zur Unterstützung motiviert.

In Regionen, in denen Almwirtschaftsbetriebe aufgegeben wurden, entstehen neue Initiativen zur Sanierung alter Hütten. Die meisten Schweizer Almwirtschaften sind kollektiv im Eigentum, was zur Überzeugung vieler Almbauern führt, dass die Wiege der Demokratie in den Bergen liegt. Dies verdeutlicht die gemeinsame Verantwortung und das kollektive Handeln, das für das Überleben und den Fortbestand der Almwirtschaft von entscheidender Bedeutung ist Deutschlandfunk berichtet.

Stefan Obermüller wird nicht nur als erfolgreicher Almbauer, sondern auch als engagierter Mensch und Freund in Erinnerung bleiben. Sein Verlust hinterlässt eine Lücke in der Gemeinschaft von Lenggries und darüber hinaus. Merkur berichtet über das bewegte Leben und die Hinterlassenschaften eines Mannes, der mit seiner Energie und seinem Charisma viele Menschen inspirierte.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache Herzstillstand
Ort Brauneck, Lenggries, Deutschland
Quellen