Abtsgmünd: Radverkehrs-Sicherheitskonzept sorgt für Aufregung!

Abtsgmünd, Deutschland - Am 10. April 2025 fand in Abtsgmünd ein Workshop zur Erarbeitung eines neuen Radverkehrskonzepts statt. Trotz intensiver Werbung nahmen nur zehn Bürger an der Veranstaltung teil, was Hauptamtsleiterin Jana Mattheis mit Enttäuschung zur Kenntnis nahm. Die geringe Beteiligung wirft Fragen zur Bürgerengagement auf, insbesondere angesichts der geäußerten Bedenken zur Sicherheit von Fahrradfahrern in der Gemeinde. Schwäbische Post berichtet, dass die Anwohner das bestehende Radwegenetz als „katastrophal“ empfinden, da zahlreiche Radwege fehlen oder an gefährlichen Stellen enden.

Schwerpunkt der Diskussion waren insbesondere problematische Kreuzungsbereiche, wie beim Gewerbegebiet Dettenried, der Hauptstraße sowie an weiteren Stellen wie der Dewanger Straße und der Kreuzung zum L1075. Die Bürger äußerten, dass es an sicheren Radwegen in Richtung Adelmannsfelden, Essingen und Untergröningen mangelt. Weiterhin forderten sie sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, insbesondere in den Teilorten Hohenstadt, Abtsgmünd und Untergröningen.

Vorschläge und Anregungen der Bürger

Einige Bürger brachten sogar utopische Ideen wie einen Fuß- und Radsteg über die B19 sowie ein Verbot des Lkw-Verkehrs in Abtsgmünd vor. Kurt Holz, Mitglied des örtlichen Gemeinderats, befürwortete bereits die Verbreiterung des Radwegs entlang der Hohenstadter Straße im Zuge einer Straßensanierung. Mit dem Ziel, die Vernetzung von Radwegen zu verbessern, äußerten die Anwesenden konkrete Wünsche für das Radverkehrskonzept, das bis Ende 2025 vorgestellt werden soll.

Das Planungsbüro, das das Radverkehrskonzept für den Ostalbkreis erarbeitet hat, wird die Anliegen der Bürger berücksichtigen. Zudem ist es von Bedeutung, dass bei der Erstellung des Kreisnetzes auch Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitstätten in Abtsgmünd in das Konzept integriert werden. Schwäbische.de hebt hervor, dass die vorab definierten Verkehrsziele bereits ausgewertet und die Grundlagendaten analysiert wurden.

Verkehrssicherheit für Radfahrer

Die allgemeine Verkehrssicherheit hat sich in Deutschland zwar verbessert, jedoch zeigt eine Analyse, dass die Sicherheit für Radfahrer nicht proportional dazu gestiegen ist. Statistiken belegen, dass im Jahr 2020 mehr als 91.000 Fahrradfahrer*innen verletzt wurden und 426 sogar ihr Leben verloren. Das sind alarmierende Zahlen, die vor dem Hintergrund der gestiegenen Radverkehrszahlen interpretiert werden müssen. Forschungsinformationssystem nennt zudem als Unsicherheitsfaktoren für Radfahrer viel Verkehr, rücksichtsloses Fahrverhalten von Autofahrern sowie die unzureichende Anzahl an separaten Radwegen. Diese Themen wurden auch während des Workshops diskutiert, während die Bürger ihre Vorschläge erarbeiteten.

Es bleibt abzuwarten, wie die Ergebnisse des Workshops in das finale Radverkehrskonzept einfließen werden. Verkehrsplaner Nico Neumann wird die Gegebenheiten der Gemeinde und der Teilorte analysieren und dabei Unfallstatistiken sowie die Hauptverkehrsrouten berücksichtigen. Die Verwaltung hat sich bereit erklärt, rund 19.500 Euro in das Radwegekonzept zu investieren, davon stammen 7.050 Euro aus einem Zuschuss des Regierungspräsidiums Stuttgart.

Details
Ort Abtsgmünd, Deutschland
Schaden in € 19500
Quellen