Antisemitismus und Islamophobie: Harvard kämpft gegen Campus-Terror
Cambridge, USA - Am 30. April 2025 berichten mehrere Institutionen über alarmierende Vorfälle von Antisemitismus und Islamophobie an verschiedenen Hochschulen. Ein aktueller Bericht von der Harvard University stellt fest, dass auf dem Campus sowohl anti-jüdische als auch anti-muslimische sentiments vorherrschen. Separate Task Forces wurden eingerichtet, um auf die steigenden Spannungen zu reagieren, die inmitten der Proteste gegen den Konflikt in Gaza aufgetreten sind. Harvard-Präsident Alan Garber erklärte, dass Mitglieder der jüdischen, israelischen und zionistischen Gemeinschaften sich gezwungen fühlen, ihre Identität zu verbergen, um Konfrontationen zu vermeiden.
Gleichzeitig berichten muslimische, arabische und palästinensische Studierende von einem Klima, das von Urteil, Fehlrepräsentation und dem Gefühl des Schweigens geprägt ist. Die Task Force zu Antisemitismus entdeckt, dass 26 % der jüdischen Studierenden sich körperlich unsicher fühlen und 39 % keinen Platz an der Harvard University empfinden, den sie als ihr Zuhause ansehen können. Mehr als 59 % der jüdischen Studierenden haben Diskriminierung oder negative Vorurteile erfahren, während nur 25 % glauben, dass es keine Konsequenzen für das äußern ihrer Ansichten gibt.
Klima der Angst
Eine weitere Studie erhebt die besorgniserregende Situation an deutschen Hochschulen. Eine Untersuchung, die vom Bundesforschungsministerium in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass 8 % der Studierenden israelbezogenen Antisemitismus zeigen, was im Vergleich zur Gesamtbevölkerung übereinstimmt. Allgemeine antisemitische Einstellungen unter den Studierenden sind jedoch um 10 % geringer als in der restlichen Bevölkerung. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hinterfragt, warum Antisemitismus an Hochschulen jedoch präsenter und radikaler wirkt.
Experten wie Andreas Zick nennt BDS-Gruppen (Boykott, Desinvestition, Sanktionen gegen Israel) als einen möglichen Grund für de Eskalation an Hochschulen. Vorfälle von Störungen von Vorlesungen und verbalen sowie körperlichen Übergriffen durch pro-palästinensische Aktivisten sind dokumentiert. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger fordert Hochschulen auf, ihr Hausrecht konsequent zu nutzen und Exmatrikulationsmöglichkeiten zu prüfen, um dem Antisemitismus entgegenzuwirken.
Ein Blick auf Erfahrungen von Studierenden
An Harvard befürchten fast 60 % der jüdischen Studierenden, dass sie aufgrund ihrer Ansichten bestraft werden könnten. Eine anonyme Umfrage ergab, dass ein israelisch-arabischer Student von sozialer Diskriminierung und Feindseligkeit berichtete, nachdem er seine Identität offenbart hatte. Bei den Muslimen und pro-palästinensischen Studierenden wird ein ähnliches Klima beobachtet: Nahezu die Hälfte der Muslimischen Studierenden gibt an, sich körperlich unsicher zu fühlen. 92 % glauben, Konsequenzen für ihre politischen Ansichten zu fürchten.
Sowohl in den USA als auch in Deutschland zeigen diese Berichte die Dringlichkeit von Maßnahmen und Präventionsprogrammen gegen Diskriminierung und Vorurteile auf hochschulischen Grundstücken. Garber unterstrich die Notwendigkeit von gegenseitigem Respekt und Verständnis zwischen den Studierenden mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen und Identitäten, um ein respektvolles Miteinander zu fördern.
Diese Entwicklungen sind nicht nur in den USA ein Thema, sondern auch in Deutschland, wo ein Drittel der jüdischen Studierenden Diskriminierung erfahren hat und mehr als die Hälfte solche Vorfälle an Hochschulen beobachtet hat. Die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen wird von Stark-Watzinger betont, um die Sicherheit aller Studierenden zu gewährleisten und Vorurteile abzubauen.
Die Berichte von Al Jazeera und ZDF verdeutlichen, dass Hochschulen dringlich handeln müssen, um ein sicheres und respektvolles Lernumfeld für alle zu schaffen.
Details | |
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Vorfall | Antisemitismus, Islamophobie |
Ursache | Proteste, Diskriminierung, rechtliche Auseinandersetzungen |
Ort | Cambridge, USA |
Quellen |