Asiatisches Betrügernetzwerk: Falschmeldungen zerstören Kreditkarten!
Deutschland - Ein internationales Netzwerk von Online-Betrügern, das unter dem Namen „Darcula“ agiert, steht im Verdacht, massenhaften Kreditkartenbetrug zu organisieren. Laut Tagesspiegel operieren die Täter hauptsächlich aus Asien und bedienen sich gefälschter Textnachrichten, um ahnungslose Verbraucher zu täuschen. Die Betrugsmasche zielt insbesondere auf Anbieter wie DHL, um Kunden durch vermeintliche Paketlieferungen zu einem Klick auf gefälschte Webseiten zu animieren.
Die Recherchen, die von Medien wie dem Bayerischen Rundfunk (BR) in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Rundfunk NRK und der französischen Zeitung „Le Monde“ veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Täter über eine umfassende Datenbank verfügen, die Hunderttausende von Opfern verzeichnet. Die Cyber-Sicherheitsfirma Mnemonic stellte dabei wertvolle Informationen zur Verfügung, einschließlich einer Kopie der verwendeten Betrugs-Software „Magic Cat“. Diese Software imitiert Webseiten aus über 130 Ländern und hat sich als besonders effektiv erwiesen.
Cyberkriminalität im Wandel
Die Maschine hinter diesem Betrug funktioniert so, dass sie Täter in Echtzeit informiert, wenn Nutzer auf die gefälschten Seiten zugreifen und ihre Daten eingeben. Selbst wenn diese versuchen, ihre Eingaben zu löschen, bleiben die Daten gespeichert. Bisher gaben etwa 900.000 Personen weltweit ihre Kreditkarteninformationen preis, darunter rund 20.000 Deutsche. Von diesen übermittelten etwa 4.000 auch ihre Verifizierungscodes. Die Betrüger fügen die Kreditkarteninformationen in digitale Wallets wie „Apple Pay“ und „Google Pay“ ein, was die Rückverfolgbarkeit zusätzlich erschwert. Bilder aus internen Chatgruppen belegen, dass gestohlene Kreditkarten in diesen Wallets erfolgreich gespeichert werden.
Das Bundeskriminalamt (BKA) beschreibt Cyberkriminalität als ein sich rasant entwickelndes Phänomen, das global operiert und sich schnell an technologische und gesellschaftliche Veränderungen anpasst. Diese Kriminalitätsform ist vielfältig, sie reicht von Beleidigungen gegen Datennetze bis hin zu Delikten, die auch im physischen Raum stattfinden können. Cyberkriminalität umfasst unter anderem Malware, Spam und Phishing-Methoden, die darauf abzielen, digitale Identitäten zu stehlen.
Die Herausforderungen bei der Bekämpfung
Obwohl die Erkenntnisse über das Täternetzwerk „Darcula“ alarmierend sind, führt das BKA derzeit keine Ermittlungen gegen diese Gruppierung. Stattdessen obliegt es den Behörden, die Phänomene zu beobachten und deren Entwicklungen zu bewerten. Die internationale Dimension dieser Kriminalität stellt eine große Herausforderung dar, wie das BKA in seinen Berichten anmerkt. Die Ermittlungen erfordern häufig Kooperationen mit internationalen Partnern, um gegen diese komplexen Netzwerke vorzugehen.
Mit über 130 Millionen Zahlungskarten, darunter 25 % Kreditkarten, ist Deutschland ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle. Neben der Nutzung gestohlener Daten sehen wir häufig Fälle von „Card-Not-Present-Fraud“, wo Täter Kreditkartendaten in Online-Shops ausnutzen. Laut BKA ist der Diebstahl von Zahlungskartendaten ein bedeutendes Problem, während der Großteil der Straftaten für die Betroffenen nicht angezeigt wird, da Schäden in der Regel von den Banken ersetzt werden.
Mit steigenden Zahlen und ausgeklügelten Methoden erweist sich die Bekämpfung der Cyberkriminalität als zunehmend schwierig. Plattformen wie das Nationale Cyber-Abwehrzentrum und Kooperationen mit der Wirtschaft sind entscheidend für eine effektive Antwort auf diese Bedrohungen, wie übereinstimmend festgestellt wird. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteuren, um Sicherheitslücken zu schließen und effektiv gegen die wachsende Bedrohung vorzugehen.
Details | |
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Vorfall | Betrug |
Ort | Deutschland |
Quellen |