Griechenland kämpft gegen Plastikmüll: Strände schockieren Urlauber!

Athen, Griechenland - Griechenlands Traumstrände sind stark verschmutzt und rufen zunehmend Besorgnis unter Urlaubern hervor. Weiße Sandstrände und glitzerndes Wasser, die einst das Aushängeschild der griechischen Küste waren, sind nun oft von Plastikmüll und anderen Abfällen überzogen. Berichte belegen, dass an fast 200 Stränden Griechenlands zwischen 2023 und 2024 im Durchschnitt 464 Abfälle pro 100 Meter Küstenlinie gefunden wurden. Dies überschreitet die EU-Grenze von maximal 20 Abfällen bei weitem, wie merkur.de berichtet.

Die Ursachen für diese alarmierende Verschmutzung sind vielfältig. Mangelnde Infrastruktur und ein hohes Touristenaufkommen tragen wesentlich dazu bei, dass Müll nicht ordnungsgemäß entsorgt wird. Zudem gibt es in vielen Regionen unzureichendes Recycling und nicht genügend Abfallvorschriften. Die Meeresströmungen und die Nähe urbaner Zentren, besonders in Küstennähe zu Athen und Vagionia auf Poros, verschärfen die Situation. Auch andere Mittelmeerländer kämpfen mit ähnlichen Problemen; im Mittelmeer gibt es im Schnitt 233 Abfälle pro 100 Meter Küste, was die Dimension des Problems verdeutlicht.

Ökologische Folgen und Maßnahmen

Der Plastikmüll hat dramatische ökologische Auswirkungen. Der WWF dokumentierte, dass über 344 Tierarten, darunter Vögel und Fische, sich in Plastik verfangen haben. Angesichts der Situation hat die griechische Regierung147 Strände als „Unberührte Strände“ ausgewiesen, an denen geschäftliche Aktivitäten verboten sind. Gleichzeitig sollen geplante Meeresschutzgebiete die geschützte Fläche um 80 Prozent erhöhen und ein Drittel der griechischen Hoheitsgewässer abdecken. Das Ziel der Regierung ist es, den Plastikmüll im Meer bis 2030 im Vergleich zu 2019 zu halbieren und Mikroplastik um 30 Prozent zu reduzieren.

Initiativen zur Verbesserung der Lage sind dringend nötig. Experten fordern ein umfassendes Verbot von Einwegplastik und Umweltsteuern. Auch der WWF engagiert sich für solche Maßnahmen und sieht in einem internationalen Abkommen gegen Plastikmüll im Meer eine zentrale Notwendigkeit. Immerhin gelangen jährlich über 500.000 Tonnen Plastikmüll ins Mittelmeer, wobei täglich 33.800 Plastikflaschen alleine im Meer landen.

Plastikmüll im Mediteranen Raum

Die Situation ist nicht nur auf Griechenland beschränkt. In beliebten Reisezielen wie Barcelona, Valencia und Venedig erlebt man ebenfalls hohe Verschmutzungsraten, insbesondere in der Sommersaison, wo der Plastikmüll in Touristenregionen um bis zu 40 Prozent ansteigt. Der WWF hebt hervor, dass nur ein Bruchteil des Plastiks recycelt wird, während jährlich 6,6 Millionen Tonnen Plastikmüll nicht eingesammelt oder auf illegalen Deponien entsorgt werden. Dies ist eine direkte Gefahr für die marine Tierwelt und letztlich auch für den Menschen, da Plastik über Fische in die Nahrungskette gelangt.

Um die Situation zu verbessern, ist es entscheidend, dass sowohl Einwohner als auch Urlauber nachhaltige Alternativen zu Einwegprodukten nutzen und an Strandreinigungen teilnehmen. Der Druck auf die Regierungen muss ebenfalls erhöht werden, damit sie ihre Verantwortung im Kampf gegen Plastikmüll im Meer wahrnehmen. Der WWF fordert dringend Unterstützung zur Verbesserung der Sammel- und Sortiersysteme in den betroffenen Ländern, um gemeinsam Lösungen für diese globale Herausforderung zu finden.

Details
Vorfall Verschmutzung
Ursache fehlende Infrastruktur,hohes Touristenaufkommen,mangelndes Recycling,unzureichende Abfallvorschriften
Ort Athen, Griechenland
Quellen