Schock für Hertha und Union: Wer zahlt künftig die Polizeikosten?

Berlin Live berichtet über das Gerichtsurteil zur Kostenübernahme von Polizeieinsätzen bei Spielen von Hertha und Union.
Berlin Live berichtet über das Gerichtsurteil zur Kostenübernahme von Polizeieinsätzen bei Spielen von Hertha und Union. (Symbolbild/NAG Archiv)

Berlin, Deutschland - Hertha BSC und 1. FC Union Berlin, zwei der bekanntesten Fußballvereine der Hauptstadt, sind nicht nur sportliche Rivalen, sondern ziehen auch bei ihren Aufeinandertreffen zahlreiche Zuschauer an. Die Spiele im Olympiastadion und der Alten Försterei sorgen dafür, dass beide Stadien gut gefüllt sind. Während Hertha in der Bundesliga spielt, hat Union nach einem eindrucksvollen Aufstieg seit 2019 das Topniveau erreicht. Jedes der Duelle, auch als Berlin Derby bekannt, zieht oft eine hohe Polizeipräsenz an, da es regelmäßig zu Ausschreitungen und Krawallen kommt. Dies hat nun zu einer rechtlichen Auseinandersetzung geführt, die weitreichende finanzielle Konsequenzen für die Vereine haben könnte.

Wie berlin-live.de berichtet, musste sich die Deutsche Fußballliga (DFL) vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Regelung im Land Bremen wehren, die besagt, dass die Vereine die Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen müssen tragen. Das Gericht entschied zu Gunsten der Regelung, und somit könnte es für Hertha und Union bald teuer werden, falls ähnliche Regelungen in Berlin eingeführt werden.

Polizeikosten und Stellungnahme der Innensenatorin

Berlins Innensenatorin Iris Sprenger erklärte, dass das Urteil noch bewertet werden müsse, aber sie bereits signalisierte, dass es keine Pläne für eine Kostenbeteiligung des Landes Berlin an diesen Ausgaben gibt. Die Diskussion über die finanziellen Belastungen, die den Vereinen durch erhöhte Polizeieinsätze drohen, wird weiterhin eng begleitet, allerdings zeigt sich die Senatsverwaltung bereits im Austausch mit den Clubs.

In der Vergangenheit waren die Berliner Derbys nicht nur sportliche Ereignisse, sondern auch gesellschaftliche Treffpunkte, an denen sich die verschiedenen Fanmilieen trafen – eine Tradition, die sich seit der Wiedervereinigung verstärkt hat. Wikipedia weist darauf hin, dass die Rivalität zuerst zwischen Hertha BSC und Tennis Borussia Berlin in den 1950er Jahren aufkam, während in der DDR-Division die Rivalitäten zwischen 1. FC Union Berlin und BFC Dynamo zunehmend an Bedeutung gewannen.

Vorfälle bei den Derbys

Die historisch gewachsene Rivalität zwischen Union und Hertha hat in den letzten Jahren zu mehreren Vorfällen geführt, bei denen die Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft versetzt wurden. Ein bemerkenswerter Vorfall war das erste offizielle Derby in der Bundesliga nach jahrzehntelanger Trennung im Jahr 2019, das mit einem massiven Polizeiaufgebot von 1.100 Kräften stattfand, um die Eskalation von Gewalt zu verhindern. Das Spiel selbst endete mit einem 1:0-Sieg für Union und wurde zwischenzeitlich unterbrochen, nachdem Pyrotechnik im Stadion gezündet wurde.

Die Rivalität kulminiert in einem echten Fußballklassiker, und die Vorfälle rund um die Spiele machen deutlich, dass nicht nur sportliche Ambitionen, sondern auch tief verwurzelte gesellschaftliche Spannungen eine Rolle spielen. Die zukünftige finanzielle und organisatorische Verantwortung der Clubs für Polizeieinsätze wird die Dynamik des Derbys möglicherweise nachhaltig beeinflussen.

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Ort Berlin, Deutschland
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