Ausreiseverbot für Identitäre: Polizei stoppt Aktivisten am Flughafen!

Münchener Flughafen, Deutschland - In Deutschland wurde heute ein bemerkenswerter Schritt im Umgang mit Rechtsextremismus sichtbar. Der Polizei gelang es, mehrere Aktivisten der Identitären Bewegung am Münchener Flughafen festzusetzen. Diese waren auf dem Weg zur sogenannten Remigrations-Konferenz in Mailand, die ein Fokus auf die umstrittene Diskussion über Rückführungen von Migranten legen sollte. Die Behörden begründen die Ausreiseverbote mit der Gefährdung des Ansehens der Bundesrepublik Deutschland.
Das Ausreiseverbot betrifft mittlerweile immer mehr Bürger, die als „Rechtsextreme“ eingestuft werden. Die Entscheidung, eigenen Staatsbürgern die Ausreise zu untersagen, stellt einen drastischen Eingriff dar, der als Straftat nach dem Passgesetz gilt. Betroffene werden nicht nur am Flughafen kontrolliert, sondern auch bei alltäglichen Reisen von Bundespolizisten festgesetzt und verhört. Informationen über diese kontrollierten Personen werden im Schengener Informationssystem (SIS) gespeichert und an alle Schengen-Länder übermittelt. Dieser Vorgang verdeutlicht das große Interesse der Behörden an den Reisebewegungen ihrer Bürger.
Die Entwicklung des Begriffs „Remigration“
Der Begriff „Remigration“ war im Jahr 2023 als Unwort des Jahres gekürt worden. Diese Bezeichnung beschreibt die Rückkehr von Menschen in ihr Herkunftsland nach einem Lebensabschnitt im Ausland. Rechtsextreme missbrauchen diesen Terminus jedoch für ihre politisch motivierten Ziele, um staatlich gesteuerte Abschiebungen zu legitimieren. Dies wurde besonders in Veröffentlichungen von der AfD deutlich, die den Begriff seit 2016 verwendet, um ein ideologisches Narrativ zu entwickeln.
Bei einem geheimen Treffen in Potsdam, an dem Vertreter der AfD teilnahmen, wurden Strategien zur Einflussnahme auf die öffentliche Meinung entwickelt. Experten warnen, dass durch solche Taktiken die Gefahren, die von rechtsextremen Ideologien ausgehen, verharmlost werden könnten. Der Soziologe Matthias Quent äußerte sich dazu und verglich die Remigrationskonzepte mit „rassistisch motivierten Staatsverbrechen“.
Ein besorgniserregender Anstieg von rechtsextremistischen Straftaten
Die aktuellen Zahlen zu rechtsextremistischen Aktivitäten in Deutschland unterstreichen die brisante Lage. Nach Berichten des Verfassungsschutzes ist das Personenpotenzial der gewaltorientierten Rechtsextremisten auf etwa 14.500 gestiegen. Die Gesamtzahl der rechtsextremistischen Personen liegt nun bei 40.600, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Darüber hinaus wurden im Jahr 2023 insgesamt 25.660 rechtsextremistische Straftaten registriert, was einen Anstieg von 22,4 % im Vergleich zu 2022 darstellt. Besorgniserregend ist auch der Anstieg an gewalttätigen Übergriffen mit fremdenfeindlichem Hintergrund, die in den ersten neun Monaten des Jahres auf 874 Delikte stiegen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie sehr der Themenkomplex „Migration und Asyl“ für Rechtsextremisten an Bedeutung gewonnen hat und wie sie Krisen instrumentalisierten, um ihre eigenen Narrative zu verbreiten.
Die zunehmend rigide Politik hinsichtlich Ausreiseverboten und die stetige Präsenz rechtsextremer Gruppen in der Gesellschaft werfen Fragen über die zukünftige Entwicklung des deutschen Umgangs mit diesen Themen auf. Während Demonstrationen für eine offene Gesellschaft und eine demokratische Grundordnung stattfinden, bleibt abzuwarten, welche weiteren Maßnahmen die Behörden ergreifen werden, um die sich ausbreitende rechtsextreme Bewegung zu bekämpfen.
Die Dynamik dieser Entwicklungen verdeutlicht auch die Notwendigkeit eines kritischen Dialogs über Demokratie, Diskriminierung und Menschenrechte in Deutschland.
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Ort | Münchener Flughafen, Deutschland |
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