Alarm in Sachsen: Fast doppelt so viele FSME-Fälle – Impfung dringend empfohlen!

Sachsen, Deutschland - In der vergangenen Zeckensaison wurden in Sachsen 63 Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) registriert. Dies stellt einen Anstieg von nahezu 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2023 dar. Das sächsische Sozialministerium spricht von einem „deutlichen Anstieg“, der die Bevölkerung alarmieren sollte. Von den 63 betroffenen Personen infizierten sich 60 Menschen im Freistaat Sachsen, ein Erkrankter kam aus einem anderen Bundesland und zwei aus Österreich. Die Symptome variieren: 36 Betroffene litten unter grippalen Krankheitszeichen und Kopfschmerzen, während 27 Menschen neurologische Symptome, einschließlich Entzündungen im Gehirn, aufwiesen.

Um die Bevölkerung zu schützen, rät Sozialministerin Petra Köpping (SPD) eindringlich zur FSME-Impfung, die als bester Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe gilt. Besonders empfohlen wird die Impfung für Personen, die in Risikogebieten in der Natur aktiv sind. Mit Ausnahme von Leipzig sowie den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen werden alle anderen Regionen Sachsens als Risikogebiete eingeordnet. Dies könnten wichtige Informationen für Wanderer und Naturliebhaber sein, die sich in diesen Bereichen aufhalten.

Impfquote und Risikogruppen

Die Impfquote gegen FSME in Sachsen liegt aktuell bei nur etwa 19 Prozent. Diese Zahl ist alarmierend, da die meisten FSME-Betroffenen der vergangenen fünf Jahre nicht oder unvollständig immunisiert waren. Nur eine Person, ein 65-Jähriger, hatte gemäß den Berichten vollständigen Impfschutz. Die mangelnde Impfbereitschaft trägt dazu bei, dass die Zahl der FSME-Fälle in Sachsen so drastisch gestiegen ist.

Zusätzlich erwähnen die Berichte, dass 2024 in Deutschland insgesamt 1.628 Fälle von Lyme-Borreliose gemeldet wurden, einer weiteren durch Zecken übertragene Erkrankung. Zecken können auch andere Krankheitserreger wie Rickettsien, Babesien oder das Alongshan-Virus übertragen, die meist milde Symptome hervorrufen. Für den persönlichen Schutz wird geraten, schützende Kleidung zu tragen und Anti-Zecken-Mittel zu verwenden. Bei einem Zeckenbiss ist möglichst schnelles Entfernen ratsam, um eine Borrelien-Infektion zu verhindern, die in der Regel mit Antibiotika behandelt wird.

Besondere Schutzmaßnahmen für Kinder

Kinder sind aufgrund ihrer Aktivitäten im Freien besonders gefährdet, von Zecken gestochen zu werden. Es wurde festgestellt, dass Kinder in der Regel leichter an FSME erkranken als Erwachsene, jedoch können auch sie in einigen Fällen schwer betroffen sein. In einer Analyse aus Baden-Württemberg wurde der Krankheitsverlauf bei 25 Prozent der Kinder als schwerwiegend klassifiziert, während dies bei Erwachsenen in 50 Prozent der Fälle zutraf. Neurologische Folgeschäden traten bei Kindern nur in etwa 2 Prozent der Fälle auf, entsprechend 30 bis 40 Prozent bei Erwachsenen.

Die Impfempfehlung für Kinder sollte ähnlich wie bei Erwachsenen nach dem Risiko einer Exposition erfolgen. Für Kinder sind zwei Impfstoffe ab einem Alter von einem Jahr zugelassen. Wegen möglicher Nebenwirkungen wie Fieber, das bei 15 Prozent der ein- bis zweijährigen Kinder und bei 5 Prozent der Drei- bis Elfjährigen auftreten kann, sollten Eltern den Nutzen und die Risiken der Impfung sorgfältig abwägen.

Die Notwendigkeit zur Impfung wird durch die steigenden Fallzahlen unterstrichen, und es ist wichtig, dass die Bevölkerung auf die Risiken aufmerksam gemacht wird. Umso mehr sollten sowohl Erwachsene als auch Kinder in Risikogebieten angemessen geschützt werden durch die FSME-Impfung.

Für detaillierte Informationen zurFSME-Impfung siehe MDR, n-tv und RKI.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache Zeckenstich
Ort Sachsen, Deutschland
Verletzte 63
Quellen