Alarmstufe Rot! Asiatische Hornisse bedroht Bayerns Bienen und Obstbauern

Die Asiatische Hornisse breitet sich in Franken aus, bedroht Bienen und erfordert Maßnahmen zur Eindämmung ihrer Population.
Die Asiatische Hornisse breitet sich in Franken aus, bedroht Bienen und erfordert Maßnahmen zur Eindämmung ihrer Population. (Symbolbild/NAG)

Main-Spessart, Deutschland - Die Population der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) nimmt derzeit in Franken und Bayern besorgniserregend zu. Diese invasive Art stellt eine ernsthafte Bedrohung für heimische Bienen und sorgt bei Imkern und Obstbauern für große Sorgen. Laut InFranken haben Experten angedeutet, dass der Kampf gegen diese Hornisse nahezu verloren ist. Dennoch sehen sie die Möglichkeit, die Population durch das Finden von Primär- und Initial-Nestern zu verringern.

Die Asiatische Hornisse hat nur wenige natürliche Feinde in Deutschland, darunter den Wespenbussard und den Bienenfresser. In Gebieten mit einer ungebremsten Ausbreitung kommt es bereits zu erheblichen Beeinträchtigungen an Bienenvölkern. Die Erstbeobachtung in Bayern fand 2022 im Landkreis Main-Spessart statt, und mittlerweile wurden bereits zahlreiche Nester entdeckt. Im Jahr 2023 wurden fünf Nester in der Region gefunden, während 2024 in der Grenzregion zu Hessen 17 Nester entfernt wurden.

Merkmale und Lebensweise

Die Asiatische Hornisse zeigt sich durch ihre schwarze Grundfärbung und einer Größe von 2,5 bis 3,0 cm. Weitere charakteristische Merkmale sind eine feine gelbe Binde am ersten Segment, breite orange Streifen am Hinterleib sowie gelbe Beinenden. Diese Hornisse ist nicht nachtaktiv und nistet zu Beginn des Jahres an geschützten Stellen, wechselt jedoch später zu freihängenden Nestern in Baumkronen. In Frankreich und Portugal sind bereits drastische Auswirkungen durch diese invasive Art zu verzeichnen, die in der Lage ist, die Bestäuberpopulationen erheblich zu schädigen.

Laut dem Hessischen Imker verzehrt die Asiatische Hornisse etwa 80-85% ihrer Beute aus Bienenvölkern. Ihr Jagdverhalten bezieht sich auf Flugbienen vor den Bienenstöcken, was im Herbst besonders kritisch wird, wenn die Bienenvölker geschwächt sind.

Immer mehr Nester entdeckt

Die Zunahme der Nestfunde ist alarmierend. Im August 2023 berichtete das Monitoring des Landeverbands Hessischer Imker von 25 gemeldeten Nester. Dies verdeutlicht, wie stark sich die Art seit ihrer ersten Sichtung in Deutschland im Jahr 2014 verbreitet hat. Dabei wurden die ersten Nester 2014 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz entdeckt, und die ersten Funde in Hessen datieren auf 2019.

Auf der EU-Liste invasiver Arten steht die Asiatische Hornisse in guter Gesellschaft mit 42 Tier- und 46 Pflanzenarten. Dr. Manfred Verhaagh, ein Entomologe, der sich seit 2014 mit dieser Art beschäftigt, hebt hervor, dass die Hornisse kaum natürliche Feinde hat und sich ungehindert vermehren kann. Dies gefährdet nicht nur die heimischen Bienenvölker, sondern auch die Biodiversität. In Frankreich wurde beispielsweise nachgewiesen, dass diehornisse eine negative Auswirkung auf die Bestäubung von Efeublüten hat.

Um die Ausbreitung zu stoppen, ist es wichtig, Nester den unteren Naturschutzbehörden zu melden, sowie Informationen über Funde über die Meldeportale bereit zu stellen. Selbstentfernung wird nicht empfohlen, da dies die Ausbreitung fördern kann. Bei Stichen sollte man vorsichtig sein, da die Hornisse ihre Nester agressiv verteidigt. Bei einem Stich ist es empfohlen, den Stachel zu entfernen und gegebenenfalls den Notruf zu wählen.

Angesichts der wachsenden Population der Asiatischen Hornisse wird der Aufruf zur Zusammenarbeit und zur Nutzung professioneller Entfernung eines Nestes immer dringlicher, um die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen. Experten fordern ein intensives Monitoring und weitere Informationen, um die negative Entwicklung dieser invasiven Art einzudämmen. Weitere Details hierzu sind auf ZDF zu finden.

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Ort Main-Spessart, Deutschland
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