Esslingen fightet für Vielfalt: CSD mit starkem Sicherheitskonzept!

Esslingen bereitet sich auf die Pride-Parade vor. Schutzmaßnahmen und Solidarität sind gefragt in Zeiten steigender queerfeindlicher Angriffe.
Esslingen bereitet sich auf die Pride-Parade vor. Schutzmaßnahmen und Solidarität sind gefragt in Zeiten steigender queerfeindlicher Angriffe. (Symbolbild/NAGW)

Esslingen fightet für Vielfalt: CSD mit starkem Sicherheitskonzept!

Esslingen, Deutschland - Der Spirit des Esslinger Christopher Street Days (CSD) am 21. Juni bewegt sich im Spannungsfeld von Feierlaune und wachsender Bedrohung. Während sich die Stadt auf die Feierlichkeiten vorbereitet, sorgt die steigende Zahl queerfeindlicher Übergriffe bundesweit für Besorgnis. Esslingen ist keine Ausnahme, und das CSD-Team fordert vehement Schutz und Solidarität gegen Anfeindungen. Simone Fuchs und Jessina Zühlke, zwei der Köpfe hinter dem Event, haben ausführliche Vorkehrungen getroffen, um den Teilnehmenden ein sicheres und ermutigendes Umfeld zu bieten, selbst wenn es keine konkreten Drohungen gegen die Veranstaltung gibt, so berichtet die Esslinger Zeitung.

Die letzte Zeit hat aber nicht nur in Esslingen ihre Schatten geworfen. Im gesamten Bundesgebiet steigen queerfeindliche Straftaten, besonders in Ostdeutschland, wo rechte Drohgebärden alltäglich geworden sind. Berichte über Angriffe, die das queere Leben belasten, häufen sich. Falko Jentsch, Mitveranstalter des CSD Sachsen-Anhalt, spricht von zunehmenden Anfeindungen gegen das Organisationsteam, und die Staatsanwaltschaft befasst sich bereits mit Fällen, wo Drohungen gegen die Teilnehmer ausgesprochen wurden, wie etwa dem erschreckenden Vorfall in Wernigerode, wo ein 20-Jähriger mit Schusswaffen bedrohte. Die ZDFheute hebt hervor, dass die Polizei mittlerweile sogar bei Vorbereitungen des CSD präsent ist, um ein sicheres Umfeld zu gewährleisten.

Ein Aufruf zur Unterstützung

Esslingens CSD-Team hat für die kommenden Feierlichkeiten ein durchdachtes Awareness-Konzept implementiert und ruft alle Teilnehmenden dazu auf, in Gruppen zu reisen und ihre Regenbogenfahnen erst am Veranstaltungsort auszupacken. Damit soll denjenigen, die den Event gerne stören würden, die Stimmung vermiest werden. Zühlke sieht in der Solidarität mit der queeren Community eine essentielle Unterstützung in diesen herausfordernden Zeiten. Gleichzeitig ist es auch eine Antwort auf die zunehmenden Rückschritte in der politischen Anerkennung von LGBTIQA+-Anliegen, die weltweit beobachtet werden, wie sie befürchtet. In diesem Zusammenhang bezieht sich die Tagesschau auf die mobilisierten Kräfte gegen queere Veranstaltungen in Ostdeutschland.

Obgleich in Esslingen bisher keine konkreten Drohungen bekannt sind, wird die Situation ernst genommen. Die Organisatoren haben ein starkes Team gebildet, das aus etwa 20 Kernmitgliedern besteht und von zahlreichen Helfern unterstützt wird. Fuchs, die als Brückenbauerin zwischen der LGBTIQA+-Gemeinschaft und der Stadtgesellschaft fungiert, hat klare Visionen: „Nie wieder still! ES bleibt bunt!“ So lautet das Motto der diesjährigen Veranstaltung, das nicht nur Sichtbarkeit fordert, sondern auch auf den fehlenden Schutz der queeren Gemeinschaft hinweist.

Während Deutschland den CSD feiert, bleibt die Realität, dass viele in der queeren Community unter Druck stehen. Der Appell von Sophie Koch, der Queerbeauftragten der Bundesregierung, nach mehr finanzieller Unterstützung für Präventionsprojekte wird immer drängender. Nur so kann die Mobilisierung gegen Veranstaltungen, die grundlegende Rechte einfordern, eindämmt und Bildung sowie Dialog in ländlichen Regionen gefördert werden.

Details
OrtEsslingen, Deutschland
Quellen