Heldentat auf dem Fußballplatz: Trainer retten Spieler nach Herzkollaps!

Trainer des FV Ravensburg retteten einen U15-Spieler nach Herzstillstand während des Trainings. Defibrillator und Erste-Hilfe-Kurse sollen folgen.
Trainer des FV Ravensburg retteten einen U15-Spieler nach Herzstillstand während des Trainings. Defibrillator und Erste-Hilfe-Kurse sollen folgen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Ravensburg, Deutschland - In einem erschütternden Vorfall während des Trainings der U15 des FV Ravensburg am 14. April 2025 verlor ein Spieler namens Nemo das Bewusstsein. Sofortige Maßnahmen wurden von den Trainern Fabian Schnitzer und Manuel Golle ergriffen, als Nemo Krampfanfälle zeigte, was auf einen kritischen Gesundheitszustand hinwies. Die Trainer alarmierten den Notarzt und Schnitzer begann unverzüglich mit der Reanimation. Unterstützt von der Leitstelle, die Anweisungen zur Herzdruckmassage gab, wurde Nemo schnell in die Obhut des eintreffenden Notarztes übergeben.

Nemo wurde anschließend auf die Intensivstation gebracht und lag im künstlichen Koma, war jedoch stabil. Die Schlagzeilen dieses Vorfalls haben nicht nur die Mitglieder des Vereins, sondern auch andere Sportbegeisterte berührt. Genesungswünsche kamen von Teamkollegen und dem SC Freiburg. Dessen Kapitän, Christian Günter, ließ ein Trikot mit guten Wünschen an den jungen Spieler schicken. Notfallseelsorger wurden ebenfalls engagiert, um die Teamkollegen bei der Verarbeitung des Schocks zu unterstützen.

Plötzlicher Herztod im Sport

Der Vorfall hat die Diskussion über plötzlichen Herztod im Sport wieder aufgeworfen. Jens Kleinefeld, Medical Officer der UEFA, betonte beim UEFA Medical Symposium, dass plötzlicher Herztod oft ein Rhythmusereignis darstellt, bei dem der Herzrhythmus aus dem Gleichgewicht gerät. Die Überlebensraten in solchen Fällen sind jedoch hoch, wenn sofortige Maßnahmen ergriffen werden. Oftmals werden Körperkollapse auf dem Spielfeld ohne Körperkontakt als plötzlicher Herztod betrachtet, bis das Gegenteil bewiesen ist. Diese Erfahrungen sind besonders nach Vorfällen wie dem des dänischen Spielers Christian Eriksen verstärkt in den Fokus gerückt.

Die UEFA und FIFA haben Mindeststandards für Notfallequipment am Spielfeldrand eingeführt. Matthias Meyer hat ein Herztod-Register ins Leben gerufen, um wichtige Daten zu sammeln und die Präventionsstrategien im Sport zu verbessern. Statistiken zeigen, dass der plötzliche Herztod im Profifußball ein rares Ereignis darstellt, jedoch selten im Promillebereich auftritt.

Vorbeugende Maßnahmen und Unterstützung

In Reaktion auf den Vorfall plant der FV Ravensburg die Anschaffung eines Defibrillators, dessen Kosten zwischen 2000 und 3000 Euro liegen. Der Verein sucht aktiv Sponsoren dafür und möchte auch Erste-Hilfe-Kurse für Trainer und Betreuer organisieren. Diese Ausbildungsmaßnahmen sollen die Reaktionsfähigkeit bei Notfällen verbessern und das Risiko für Kinder und Jugendliche im Verein minimieren.

Experten, wie die Herzstiftung, empfehlen regelmäßige kardiologische Untersuchungen vor Beginn aktiver sportlicher Tätigkeiten, insbesondere für Sportler unter 35 Jahren, um angeborene Herzerkrankungen zu identifizieren. Auch körperliche Bewegung erweist sich als präventiv gegen Herzinfarkte, solange bestimmte Regeln beachtet werden. Die Unterstützung der Gemeinschaft ist entscheidend, um das Bewusstsein für diese Risiken zu schärfen und in der Prävention aktiver zu werden.

Bewegung senkt zwar das Risiko für plötzlichen Herztod, es ist dennoch wichtig, gleichzeitig mögliche gesundheitliche Risiken zu erkennen und anzugehen. Die Tragik des Vorfalls beim FV Ravensburg gilt als ernüchternde Erinnerung daran, wie schnell sich das Leben der Sportler verändern kann und wie wichtig schnellstmögliche medizinische Hilfe ist.

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Ort Ravensburg, Deutschland
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