Rangsdorf: Schwangere Kristin W. droht der Hausverlust wegen Behördenfehler!
Rangsdorf, Deutschland - Eine junge Familie aus Rangsdorf im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming steht vor dem Verlust ihres Hauses, was eine tragische Wendung in ihrer Lebensgeschichte bedeutet. Kristin W., die im neunten Monat schwanger ist, und ihre beiden Töchter sind in einem emotionalen Rechtsstreit verstrickt, der durch einen Fehler in der Zwangsversteigerung des Grundstücks, das sie seit Jahren als ihr Zuhause betrachten, ausgelöst wurde. Laut der Berliner Zeitung, führt dieser Fall die Familie in eine existenzielle Krise, während sie auf einen Ausgang vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe hofft.
Kristin W. und ihr Mann erwarben das rund 1000 Quadratmeter große Grundstück im Jahr 2010 bei einer Zwangsversteigerung. Es sollte ihr Traumhaus werden. Der Kauf wurde jedoch in einem rechtlichen Chaos katastrophal infrage gestellt, als der rechtmäßige Eigentümer, ein in der Schweiz lebender US-Amerikaner, erfolgreich gegen die Zwangsversteigerung klagte. Laut 20 Minuten war der Eigentümer nicht korrekt über die Zwangsversteigerung informiert worden, was letztlich zu einem Gerichtsurteil führte, das das Grundstück seinem ursprünglichen Besitzer zusprach.
Ein jahrelanger Rechtsstreit
Die Zwangsversteigerung wurde durch eine Erbschaft in 1993 und eines Schuldenberges der Erblasserin notwendig, weshalb die Stadt Freiburg die Versteigerung einleitete. Kristin W. ersteigerte das Grundstück für 51.000 Euro, überzeugt davon, dass alles rechtlich korrekt abgelaufen sei. Doch 2013 erhob der rechtmäßige Erbe Einspruch, der schließlich 2014 vor dem Landgericht Potsdam Erfolg hatte und die Zwangsversteigerung aufhob. Laut den Gerichten haben sie nicht ausreichend nach dem damaligen Eigentümer gesucht. Eigentlich ein fataler Fehler, der jedoch nicht zu Lasten der Familie W. gehen sollte.
Die Konsequenzen dieses Gerichtsurteils sind enorm. Die W.s wurden nicht nur aus dem Grundbuch gestrichen, sondern auch dazu verurteilt, das Grundstück zu räumen, das Haus abzureißen und eine Nutzungsentschädigung an den Kläger zu zahlen. Diese Entscheidung hat das Leben von Kristin und ihren Töchtern grundlegend verändert, wie sie berichtet: „Es ist wirklich verrückt, dass eins der größten Unglücke in unserem Leben durch einen Behördenfehler ausgelöst wurde“, so Kristin W.
Unterstützung der Öffentlichkeit und des Landes Brandenburg
Die Situation der Familie hat mittlerweile auch die Öffentlichkeit und politische Entscheidungsträger auf den Plan gerufen. Das brandenburgische Justizministerium hat den Behördenfehler anerkannt und zugesichert, dass alle Kosten für die rechtlichen Auseinandersetzungen der Familie übernommen werden. Laut einem Sprecher des Ministeriums handele es sich um „einen bedauerlichen Fehler mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen“. Sollten die Gerichte letztendlich gegen die Familie entscheiden, sei der Sprecher zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werden kann, um weiteres Leid zu vermeiden.
Kristin W. und ihre Familie bereiten sich auf die bevorstehende Entscheidung des Bundesgerichtshofs vor, die für sie existenziell sein wird. „Für uns ist das wichtig, es geht darum, ob wir hier überhaupt noch eine Zukunft haben“, sagt sie und plant gleichzeitig die letzten Vorbereitungen für die Geburt ihres dritten Kindes. Trotz der schweren Umstände versucht sie, positiv zu bleiben: „Ich habe solche Lust, endlich loszulegen.“ Die Vorfreude auf die neue Lebensphase wird jedoch von der Ungewissheit über die Zukunft des Hauses überschattet.
Die Familie steht vor einer erschreckenden Frist von einem Jahr, um das Grundstück zu räumen. Auch wenn der Kampf für ihr Zuhause viele Fragen aufwirft, beschreibt Kristin W. die rechtlichen Auseinandersetzungen als eine Belastung, die das Leben ihrer Kinder tief beeinflusst hat. „Die schlaflosen Nächte, die Belastung der Kinder … ich weiß nicht, wie es jetzt eigentlich weitergeht“, erklärt sie und bringt damit die tiefe Verzweiflung zum Ausdruck, die den Alltag ihrer Familie prägt.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ursache | Behördenfehler |
Ort | Rangsdorf, Deutschland |
Quellen |